zum Hauptinhalt

Bewerbung aus Berlin ohne Erfolg: Karl-Marx-Allee wird nicht Weltkulturerbe

Die Kultusminister haben die Anträge aus der Hauptstadt abgelehnt. Die Entscheidung dürfte nicht nur bei den Bürgervereinen auf Unverständnis stoßen.

Bei der Auswahl der künftigen Nominierungen zum Weltkulturerbe hat die Kultusministerkonferenz Berlin völlig außen vor gelassen. Weder die gemeinsame Bewerbung von Hansaviertel und Karl-Marx-Allee noch die des Jüdischen Friedhofs Weißensee wurden berücksichtigt. Das wurde am Donnerstag bekannt gegeben. Stattdessen wurden unter anderem der Jüdische Friedhof Altona in Hamburg und die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt nominiert.

Die initiierenden Bürgerinitiativen wollen nun zusammen mit Abgeordneten eine neue politische Diskussion über diesen für sie völlig unverständlichen und auch empörenden Ausschluss entfachen. Schon kurz nach der Entscheidung wurde für Donnerstagabend ein Treffen anberaumt. Unter anderem die Abgeordneten Philipp Lengsfeld und Eva Högl unterstützten die Bewerbung ausdrücklich. Dass Berlin im Jahr 25 nach dem Mauerfall überhaupt nicht berücksichtigt wurde, dürfte nicht nur bei den Bürgervereinen auf Unverständnis stoßen. Gerade das Ost-West-Projekt Hansaviertel/ Karl-Marx-Allee sollte auch unter dem Aspekt der Versöhnung gesehen werden. Insofern überraschte es die Initiatoren besonders, dass offenbar überhaupt keine politische Diskussion der Vorschläge vorgesehen war.

Erst kürzlich hatte der Bezirksbürgermeister von Mitte, Christian Hanke (SPD), in dieser Zeitung dargestellt, wie Politik und Staat im Zusammenwirken mit den engagierten Bürgern das Projekt weiter vorantreiben könnten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false