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Berlin: Bewohner gründen Genossenschaft - Einzelverkauf der Häuser vorerst gestoppt

Einfamilienhäuser der von dem Architekten Bruno Taut geplanten Hufeisensiedlung in Neukölln werden möglicherweise doch nicht einzeln an die Bewohner, sondern an eine neue Genossenschaft verkauft. Sie wurde von einer Mieterinitiative der Siedung gegründet.

Einfamilienhäuser der von dem Architekten Bruno Taut geplanten Hufeisensiedlung in Neukölln werden möglicherweise doch nicht einzeln an die Bewohner, sondern an eine neue Genossenschaft verkauft. Sie wurde von einer Mieterinitiative der Siedung gegründet. Die Wohnungsbaugesellschaft Gehag, der die über tausend Wohnungen der Siedlung gehören, ist nach Angaben ihres Vorstandsmitglieds Boris Töppe, grundsätzlich bereit, an die Genossenschaft zu verkaufen. Der geplante Einzelverkauf werde vorläufig auf Eis gelegt. Der Mieterverein, der vor Risiken dieses Verkaufs gewarnt hatte, befürwortet die Genossenschaftsbildung. Entscheidend sei nun, zu welchem Preis die Gehag bereit sei, zu verkaufen, sagte Geschäftsführer Hartmann Vetter.

Als nächstes müssten ein Finanzierungskonzept entwickelt und Fördermöglichkeiten des Senats sondiert werden, sagte das Aufsichtsratsmitglied der neuen Genossenschaft, Hanns-Peter Herz. Noch in diesem Monat wird es Gespräche mit dem Senat, der Investitionsbank und der Gehag geben. Nach Angaben des als Berater fungierenden Vereins zur Förderung des Genossenschaftsgedankens könnte der Kauf über einen Kredit finanziert werden, die Tilgung über die Genossenschaftsbeiträge erfolgen.

Die ursprünglichen Verkaufspläne der Gehag hatten Anfang des Jahres unter den Mietern Unruhe ausgelöst. Einige fürchteten Nachteile für den Fall, dass sie sich nicht für den Kauf ihres Reihenhauses entscheiden. Genährt wurden diese Ängste dadurch, dass die Gehag 1998 selbst privatisiert wurde. Drei Viertel der Anteile gingen an die Rinteln Stadthagener Eisenbahn AG (RSE) und an die Hamburger Landesbank, ein Viertel blieb beim Land. An der RSE wiederum ist mittlerweile eines der größten deutschen Immobilienunternehmen, die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG, mehrheitlich beteiligt. Zuletzt hatte sich in Mitte die Wohnungsgenossenschaft "Bremer Höhe" gegründet, 1998 gingen unter anderen einige Bestände der Gesobau im Märkischen Viertel in die Genossenschaft Max über.

tob

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