zum Hauptinhalt
Update

Bewusstloses Kind: Neunjähriger lag stranguliert im Kinderzimmer

Selbstmordversuch oder ein Gewalttat? Noch ist unklar, wie es zur Strangulation des Jungen kam. Er liegt in der Klinik und konnte noch nicht befragt werden.

Der Neunjährige soll mit blau angelaufenen Lippen, mit einem Gürtel von seinem Faschingskostüm stranguliert an seinem Hochbett gehangen haben, als ihn seine Mutter am Sonntagabend fand. Doch wie es dazu kommen konnte, ist laut Polizei noch unklar. Der Fall liegt beim zuständigen Dezernat für Delikte an Kindern beim Landeskriminalamt.

"Wir versuchen nun Licht ins Dunkel zu bringen", sagte ein Ermittler. Dazu gehöre in erster Linie, das Kind selbst zu befragen. Doch dies sei bislang noch nicht möglich gewesen, weil der Neunjährige zwar derzeit außer Lebensgefahr, aber immer noch in einem kritischen Zustand sei. Nach ersten Erkenntnissen könne es sich hier um ein versuchtes Tötungsdelikt oder um einen Suizidversuch handeln. Ein Unfall ist laut einem Ermittler nach derzeitigem Stand der Dinge eher nicht die Ursache gewesen. "Wir wollen uns da aber noch nicht festlegen", hieß es.

Auch gebe es derzeit keinen dringenden Tatverdacht gegen einen Elternteil. Wie von der Justiz bestätigt worden war, saß der Stiefvater des Jungen drei Monate im Gefängnis, weil er wegen Kindesmisshandlung verurteilt worden war. Im Sommer vorigen Jahres soll er den Neunjährigen geohrfeigt und in den Rücken getreten haben. Dass der Junge sich möglicherweise umbringen wollte, weil er mit seinem Stiefvater Probleme hatte, kommentierte die Polizei nicht. "Die Eltern werden in Kürze vernommen", sagte ein Ermittler. Unklar blieb weiterhin, ob der Stiefvater zum Zeitpunkt der Strangulation in der Wohnung war oder nicht.

Die Mutter des Jungen hatte gegen 20 Uhr die Feuerwehr alarmiert, weil sie ihren Sohn stranguliert am Hochbett hängen sah. Ein Notarzt kämpfte eine halbe Stunde um das Leben des bewusstlosen Kindes und konnte es wieder beleben. „Es hätte auch tödlich ausgehen können“, hieß es bei der Polizei. Ob durch die unterbrochene Sauerstoffzufuhr Langzeitschäden zu erwarten sind, sei laut einem Ermittler noch unklar.

Selbsttötungen oder Suizidversuche kommen laut Experten bei so jungen Kindern nur sehr selten vor. Vor zwölf Jahren starb beispielsweise ein Zehnjähriger, der sich in einem Heim erhängt hatte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false