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Nächster Halt: U-Bahnhof Bayerischer Platz.

© Mike Wolff

U-Bahnhof Bayerischer Platz: Neues Café, neuer Aufzug, feuchte Decke: Es wird weiter gewerkelt

Einstein Kaffee zieht in den U-Bahnhof Bayerischer Platz und das Café Haberland samt zeithistorischem Portal. Gebaut wird gleich aus mehreren Gründen.

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Es ist gar nicht so einfach, einen besonderen U-Bahnhof zu betreiben. Der Pächter des neugebauten Empfangsgebäudes für den U-Bahnhof Bayerischer Platz musste nach nicht Mal einem Jahr aufgeben. Jetzt ist ein Neuer gefunden worden: Tilmann Buggenhagen hat laut Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg als Franchise-Unternehmer der Firma Einstein Kaffee, nicht zu verwechseln mit dem Café Einstein in der Kurfürstenstraße und Unter den Linden, das Café Haberland übernommen.

Im Frühjahr soll es nach Angaben des neuen Betreibers so richtig loslegen. Für den Neustart wird zum Teil umgebaut; das Café Haberland im Obergeschoss bleibt dabei aber stets geöffnet. Auch im ebenerdigen Bereich soll es wieder lebendig werden. Dort wird es einen "Einstein Coffeeshop" geben.

Am Neubau des Empfangsgebäudes, das im September 2014 eröffnet worden war, waren auch Anwohner und das Bezirksamt aktiv beteiligt. Sie hatten die Idee, in dem Bau ein Café einziehen zu lassen, in dem ein zeithistorisches Portal mit einer digitalen Ausstellung über die jüdisch geprägte Geschichte des Bayerischen Viertels informiert. 195.000 Euro gab’s dafür von der Lottostiftung. Der Bahnhofsbau hat 2,2 Millionen Euro gekostet.

Die Haberlands gründeten das Bayerischen Viertel

Die BVG ließ den Vorgängerbau, der 1971 nach Plänen des Architekten Rainer G. Rümmler entstanden war, abreißen, weil das Gebäude marode gewesen sei. Entstanden ist dann ein Bau mit einem Obergeschoss für das Café Haberland – benannt nach den Gründern des Bayerischen Viertels, Salomon und Georg Haberland.

Künftig sollen auch die Mitarbeiter des Cafés Auskünfte über die Ausstellung geben können. Sie werden dazu von den bewährten Ehrenamtlichen des Besucherservices nach und nach ausgebildet. Der Besucherservice bleibt nach Angaben von Sofia Hankel, der Vorsitzenden des Quartiervereins Bayerischer Platz, auch erhalten, doch die Café-Mitarbeiter können dann auch Auskunft geben. Geöffnet ist die Ausstellung von 10 Uhr bis 18 Uhr. Sie kann auch besucht werden, ohne eine Bestellung im Café vorzunehmen. Dort gibt es – auch bei Veranstaltungen – wieder ein kleines Speisenangebot sowie eine Weinkarte.

Noch immer Arbeiten an feuchter Decke

Weiter gehen sollen bald auch die Arbeiten der BVG in der unterirdischen Verteilerhalle im Zwischendeck. Dort sind die Deckenfugen undicht; sie müssen erneuert werden. Die Arbeiten an der feuchten Decke, die nun schon seit fast einem Jahr laufen, aber seit Monaten kaum mehr wahrnehmbar sind, sollen im März abgeschlossen sein, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Auch im Zwischendeck gibt es Bilder zur Geschichte des Bayerischen Viertels, die aber derzeit immer noch durch einen mit Schmierereien übersäten Bauverhau teils verdeckt sind, so ist zum Beispiel das historische Bild der Synagoge in der Münchener Straße nur halb zu sehen.

U-Bahnhof Bayerischer Platz in Berlin, Arbeiten im Zwischendeck, Beeinträchtigung der Ausstellung zur Historie des jüdisch geprägten Bayerischen Viertels.
Der mit Schmierereien verunzierte Bauverhau im Zwischendeck des U-Bahnhofs Bayerischer Platz verdeckt seit Monaten Bilder der historischen Ausstellung über das jüdisch geprägte Bayerische Viertel. Das historische Bild der Synagoge in der Münchener Straße zum Beispiel ist nur zur Hälfte zu sehen.

© Markus Hesselmann

Und das Werkeln geht weiter: 2016, zwei Jahre nach dem Neubau des Bahnhofsgebäudes, will die BVG einen Aufzug zu den Bahnsteigen der Linien U7 und U4 einbauen, der auf dem Mittelstreifen der Grunewaldstraße stehen soll. Der Mittelstreifen muss dazu verbreitert werden, die Linksabbiegerspuren sollen dafür in beiden Richtungen wegfallen.

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