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Klaus-Jürgen Meier ist Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft City. Das Bild zeigt ihn im Bürohochhaus des Europa-Centers.

© Kai-Uwe Heinrich

40 Jahre AG City in Berlin: Auf dem Ku'damm sollen Elektrobusse fahren

Die Arbeitsgemeinschaft City feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Zu den neuesten Plänen gehört ein kostenfreier E-Bus-Verkehr auf dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße.

Feste auszurichten gehört zu den bekanntesten Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft City. Seit 1983 organisiert der Verein aus Anrainern der westlichen Innenstadt zusammen mit dem Schaustellerverband den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, 2011 gründete man an gleicher Stelle das Fest „Summer in the City“ und feierte das Jubiläum „125 Jahre Kurfürstendamm“. Nun begeht die AG City ihren eigenen 40. Geburtstag.

Bei einem Empfang am Dienstagabend wurden Pläne bekannt, Elektrobusse auf dem Boulevard zwischen Wittenberg- und Rathenauplatz verkehren zu lassen. Für Fahrgäste soll dieser Service gratis sein. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat dies Ende 2015 mit einem Prüfauftrag an das Bezirksamt unterstützt; das Fraunhofer-Institut stünde als wissenschaftlicher Begleiter bereit.

Allerdings wollen die Berliner Verkehrsbetriebe laut Sprecherin Petra Reetz nicht mitmachen, weil sich die E-Busse der BVG im Test auf der Linie 204 bisher nicht bewähren. Die AG City denkt aber ohnehin eher an Kleinbusse. Der bezirkliche Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) sagte auf Nachfrage, er sehe deshalb noch Chancen auf eine Realisierung.

Zur Jubiläumsfeier hatte der Vorsitzende Klaus-Jürgen Meier mehr als 400 Gäste aus der Berliner Politik, Wirtschaft und Kultur in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingeladen. Unter den Redner waren der Regierende Bürgermeister Michael Müller, der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann und Pfarrer Martin Germer. Auch Ex-Senatschef Klaus Wowereit feierte mit.

Pfarrer Martin Germer, Klaus Wowereit, Vereinschef Klaus-Jürgen Meier, Michael Müller und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (v. l.), dahinter Vorstandsmitglieder der AG City.
Pfarrer Martin Germer, Klaus Wowereit, Vereinschef Klaus-Jürgen Meier, Michael Müller und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (v. l.), dahinter Vorstandsmitglieder der AG City.

© Cay Dobberke

Heute gehören dem Verein 428 Läden und Lokale, Hotels, Hauseigentümer, Immobilienfirmen, Ärzte und Anwälte an, aber auch die Gedächtniskirche und der Zoo. Viele Mitglieder treffen sich bei der Veranstaltungsreihe „City Talk“ an wechselnden Orten.

Hauseigentümer wollen mehr Geld geben

Das größte aktuelle Projekt ist eine „Immobilien- und Standortgemeinschaft“ für die Tauentzienstraße und den Ku’damm zwischen Wittenbergplatz und Uhlandstraße. Vor allem Immobilieneigentümer wollen bestimmte Aufwertungen finanzieren. Es geht ums Marketing, mehr Sauberkeit und Sicherheit, bessere Grünpflege und Teams aus „City Guides“, die als Ansprechpartner auf dem Boulevard unterwegs sein sollen. Für den kommenden April ist eine öffentliche Erörterungsveranstaltung geplant.

Der Windmühlen-Imbiss neben der Gedächtniskirche gehört zum 2011 gegründeten Fest „Summer in the City“ auf dem Breitscheidplatz.
Der Windmühlen-Imbiss neben der Gedächtniskirche gehört zum 2011 gegründeten Fest „Summer in the City“ auf dem Breitscheidplatz.

© Cay Dobberke

Für den Hardenbergplatz am Zoo schlugen die AG City und Architekt Christoph Langhof einen 209-Meter-Turm vor.
Für den Hardenbergplatz am Zoo schlugen die AG City und Architekt Christoph Langhof einen 209-Meter-Turm vor.

© Simulation: Christoph Langhof

In der Vergangenheit hat die AG City auch an Leitlinien für die City West mitgewirkt, mit der BSR eine besonders intensive Reinigung des Ku'damms und der Tauentzienstraße auf Kosten der Anlieger vereinbart und mit der früheren „Langen Nacht des Shoppings“ des Unternehmers Tommy Erbe den Weg für das Berliner Ladenöffnungsgesetz bereitet.

Aber nicht alle Vorhaben sind erfolgreich. An politischem Widerstand scheiterten Anregungen der AG City, die Tauentzienstraße in Kurfürstendamm umzubenennen und auf dem Hardenbergplatz am Zoo ein 209-Meter- Hochhaus nach Entwürfen des Architekten Christoph Langhof zu bauen. Am Dienstag warb Vereinschef Meier erneut für das Hochhaus. Es müsse nur „eine Höhenentwicklung zugelassen werden, wie sie in den großen Metropolen der Welt selbstverständlich ist“. Die Stadt wachse, deshalb sei „eine Verdichtung zwingend geboten“.

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