zum Hauptinhalt
Hallo Nachbar! Das ICC und der Funkturm spiegeln sich in der Scheibe eines Autos. Der Wagen steht auf dem Parkplatz, auf dem seit Jahren ein Hotel geplant ist.

© Mike Wolff

Berlin-Charlottenburg: Neues Hotel am ICC lässt auf sich warten

Eigentlich ist es eine ideale Lage: nebenan die Messe, der ZOB, der S-Bahnhof. Doch der Bau eines Vier-Sterne-Hotels auf dem Parkplatz des geschlossenen Kongresszentrums kommt nicht voran.

Rund um das Charlottenburger Messegelände ist ziemlich viel in Bewegung: Noch in diesem Jahr soll der Ausbau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) beginnen, für Teile des geschlossenen Internationalen Congress Centrums (ICC) ist wieder eine Kongressnutzung im Gespräch, auch für die Kreuzung Messedamm / Masurenallee sowie den maroden Fußgängertunnel werden Lösungen gesucht. Am Kaiserdamm feierte BMW im Frühjahr das einjährige Bestehen seiner neuen Niederlassung.

Doch an einer Stelle geschieht noch immer nichts. Seit mehr als einem Jahr geht es mit den Plänen für ein Hotel auf dem ICC-Parkplatz am Messedamm zwischen dem ZOB, der Stadtautobahn und dem S-Bahnhof Messe Nord / ICC nicht voran.

Die Messegesellschaft drängt

Die Messe Berlin wünscht sich seit Langem eine Vier-Sterne-Unterkunft für internationale Gäste neben den Hallen am Funkturm. Bisher gibt es nur das Zwei-Sterne-Hotel Ibis mit 168 Zimmern im Eckhaus am ZOB.

15 Jahre ergebnislose Planungen

Schon vor rund 15 Jahren hatte sich der damalige Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) für ein Hotelhochhaus vor dem Messe-Haupteingang am Hammarsköldplatz eingesetzt. Doch viele Politiker im Abgeordnetenhaus und im Bezirk lehnten den Turm, der ursprünglich bis zu 125 Meter und später 89 Meter messen sollte, aus städtebaulichen Gründen ab. Dadurch scheiterten die Pläne eines spanischen Investors, der das Grundstück gekauft hatte.

Die Käufer zahlten nicht

So entstand die Idee, ein Hotel auf dem ICC-Parkplatz zu errichten. Zuerst verkaufte Berlins Liegenschaftsfonds das knapp 6000 Quadratmeter große Areal an Österreicher, die den Kaufpreis danach schuldig blieben.

Auf ähnliche Weise ging das zweite Vergabeverfahren schief. Ab dem Frühjahr 2013 wurde mit dem Meistbietenden verhandelt, bis der Liegenschaftsfonds die Gespräche im Mai 2014 für gescheitert erklärte. Der Interessent habe „den Finanzierungsnachweis nicht erbracht“, hieß es.

Ob es zu einem dritten Anlauf oder einer ganz anderen neuen Nutzung kommt, weiß bis heute niemand. Klar ist nur, dass sich irgendwann etwas ändern soll. Der Leiter der Verkehrsabteilung in der Senatsverwaltung, Burkhard Horn, wünscht sich „auf jeden Fall etwas anderes als den Parkplatz“.

Spätestens seit der ICC-Schließung im Frühjahr 2014 stellen dort vor allem Besucher des ZOB und der Messehallen ihre Wagen gebührenfrei ab.

Senats- und Bezirkspolitiker sollen beraten

Für das mögliche Baugelände ist inzwischen das Berliner Immobilien Management (BIM) zuständig, das mit dem Liegenschaftsfonds fusioniert wurde. Über das weitere Vorgehen entscheide ein „Portfolioausschuss“, sagt BIM-Sprecherin Katja Cwejn.

Dieses Gremium aus Vertretern des Senats und der Bezirke will Berlins neue Liegenschaftspolitik umsetzen. Demnach werden landeseigene Grundstücke nicht mehr automatisch an den Höchstbietenden verkauft, auch städtebauliche oder soziale Aspekte können eine Rolle spielen.

Entsteht ein Hotel im ICC?

Bisher steht laut der Sprecherin nicht einmal fest, wann sich der Ausschuss mit dem Parkplatz befasst. Dasselbe hatte der Liegenschaftsfonds schon im vorigen Herbst mitgeteilt. Für ein neues messenahes Hotel gibt es allerdings einen zweiten möglichen Standort: das frühere Parkhaus, auf der anderen Seite des ICC.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false