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Sprachlehrer Christian Liebisch (r.) gibt den Ton an: Eine Gesangsprobe mit Flüchtlingskindern im früheren Rathaus Wilmersdorf.

© Cay Dobberke

Berlin-Wilmersdorf: Flüchtlingskinder lernen spielerisch Deutsch

Um Kinder von Asylbewerbern so früh wie möglich an die deutsche Sprache heranzuführen, gibt es auch Unterricht in Notunterkünften wie im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf.

Die deutsche Sprache zu lernen, ist für Vorschulkinder aus Flüchtlingsfamilien eine Voraussetzung für den späteren Erfolg in der Schule und die Integration in die Gesellschaft – doch nicht alle finden einen Kitaplatz. Deshalb haben die Senatsbildungsverwaltung und die ASB Nothilfe Berlin gGmbH des Arbeiter-Samariter-Bundes nun Christian Liebisch mit seinem Sprachförderprojekt „Der kleine Stern“ in die Notunterkunft im früheren Rathaus Wilmersdorf geholt.

Mit kunst- und theaterpädagogischen Mitteln führen Liebisch und sein Team von der gemeinnützigen Gesellschaft „edusation“ derzeit 30 Kinder spielerisch an die deutsche Sprache heran. Als Identifikationsfigur dient der gelbe „kleine Stern“ in Form von Bildern und Stoffpuppen. Auch Tanz, Theater und Musik sollen zum „ganzheitlichen Erlebnis“ beitragen. Unter anderem benutzt man auch Tabletcomputer, auf denen Musik-Apps laufen. Melodien, die die Kinder einüben und spielen, werden zum Internetdienst „Soundcloud“ hochgeladen – damit die Eltern sich die Ergebnisse anhören können.

Die Kinder haben Spaß

„Die frühe Sprachförderung steht ganz oben auf der Prioritätenliste der Berliner Bildungspolitik“, sagte Ines Rackow, Oberstudienrätin in der Senatsverwaltung, bei einer Vorstellung des Projekts. „Die Kinder kommen gerne und freiwillig“, betont Liebisch, dessen Gesellschaft seit längerer Zeit auch schon in der Notunterkunft im ehemaligen Flughafen Tempelhof tätig ist. Die Flüchtlingskinder „kommen aus einer sehr chaotischen Situation und benötigen deshalb viel Klarheit und Struktur“, hat er festgestellt. Dafür man brauche viel Geduld und Erfahrung.

Auch ehrenamtliche Helfer gaben Deutsch-Unterricht

Das Flüchtlingsheim im früheren Rathaus Wilmersdorf war im August 2015 eröffnet worden und hat derzeit etwa 1000 Bewohner. Es soll im Laufe dieses Jahres geschlossen werden, weil das Gebäude als neuer Sitz des Landesrechnungshofs vorgesehen ist; der Räumungstermin steht aber noch nicht fest.

Heimleiter Stephan Wesche erinnerte daran, dass ehrenamtliche Helfer bereits Sprachkurse organisiert hatten. Mit den Profis bestehe nun die Chance, das Angebot noch zu verbessern.

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