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Einladung zur Karikaturenschau. Die Wettbewerbsveranstalter Valeriu Kurtu (li.) und Paul Gross mit dem Sieger-Cartoon.von Sergey Semendyaev.

© Cay Dobberke

Internationaler Cartoon-Wettbewerb: „Story of Berlin“ zeigt Karikaturen über Spionage

Der „Internationale Karikaturenwettbewerb“ zum Thema Spionage gastiert in der Dauerausstellung im Ku'damm-Karree. Gleichzeitig steigen die Chancen, dass die „Story of Berlin“ selbst ihren Standort behalten kann.

Die „Story of Berlin“ mit dem alten Atomschutzbunker im Ku’damm-Karree ist ein passender Ort, um sich mit Agenten und Spitzeln zu beschäftigen, schließlich bildet der Kalte Krieg einen Schwerpunkt der Ausstellung zur Stadtgeschichte. Nun gastiert dort der sechste „Internationale Karikaturenwettbewerb“, bei dem es diesmal um Spionage geht – natürlich anlässlich der Enthüllungen von Edward Snowden über den US-Geheimdienst NSA und des BND-Skandals.

567 Karikaturisten aus 81 Staaten schickten 1187 Werke ein, obwohl es mangels Sponsoren kein Preisgeld gibt. Zu den Organisatoren des Online-Wettbewerbs gehören der Cartoonist Valeriu Kurtu, der im Ku’damm- Karree auch seine Galerie „Kurtukunst“ betreibt, und Fotograf Paul Gross von der ebenfalls dort ansässigen „Limes Bildagentur“. Sechs Cartoonisten aus ebenso vielen Ländern saßen in der Jury.

39 ausgewählte Karikaturen werden im Vorraum der Story of Berlin präsentiert, der Eintritt ist frei. Besonders oft sind Überwachungsdrohnen und -kameras auf den Bildern zu sehen. Sergey Semendyaev aus der Ukraine lässt ein Mädchen mit Schmetterlingsnetz fröhlich nach einer Drohne jagen, die von finster blickenden Agenten gesteuert wird, und gewann damit den ersten Preis.

Der Zweitplatzierte, Dieter Hackebeil aus Deutschland, zeigt einen Ingenieur, der am Reißbrett einen „Schwerelosgleiter“ für die Bundeswehr entwirft. Doch beim Blick aus dem Fenster sieht der Mann seine Erfindung schon im Flug – er wurde ausgespäht. Beim dritten Gewinner, Milenko Kosanovic aus Serbien, laufen alle Passanten mit Regenschirmen durch eine Stadt, um sich vor unzähligen Kameras zu schützen.

Auch die Bundeskanzlerin hat einen Gastauftritt: Auf einer Zeichnung sieht man Angela Merkel in der Badewanne, wo sie im Wasser ein auf sie gerichtetes Periskop entdeckt und „Obama“ ausruft.

Der neue Karree-Eigentümer plant keinen Totalabriss

Unterdessen hofft „Story of Berlin“-Geschäftsführer Bernhard Schütte wieder, dass die 1999 gegründete Stadtausstellung ihren Standort behält. Sie war durch Neubaupläne des irischen Investors Ballymore bedroht. Doch nun hat eine Münchener Firma das Karree gekauft und will es überwiegend nicht abreißen, sondern modernisieren.

Die „Story of Berlin“ zieht jährlich rund 250 000 Gäste an, vor allem Schulklassen und Jugendgruppen aus dem In- und Ausland.

Für die Sitzung des BVV-Stadtentwicklungsausschusses am 10. Juni haben SPD, CDU und Grüne zusammen einen Antrag gestellt: Das Bezirksamt soll sich „nachdrücklich“ für die Erhaltung an alter Stelle einsetzen.

- Die Preisverleihung im Karikaturenwettbewerb beginnt am Freitag um 19 Uhr in der Story of Berlin im Ku’damm-Karree, Kurfürstendamm 207-208. Schirmherr ist Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann. Die Sonderschau läuft bis zum 28. Juni täglich von 10 bis 20 Uhr. Näheres unter www.cartoonberlin.de.

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