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Ausverkauf. Bei 14 oz. im Haus Cumberland gibt es ab Ende Juni keine Damenmode mehr. Ob sich der verbleibende Ladenteil halten kann, ist fraglich.

© Cay Dobberke

Nach Insolvenz der Messe Bread & Butter: Ladenschlussgefahr: Modegeschäft 14 oz. am Ku'damm schrumpft

Die Probleme der Modemesse Bread & Butter haben nun auch Folgen für das Geschäft „14 oz.“ am Kurfürstendamm. Am 27. Juni schließt der Damenmodebereich, stattdessen zieht eine italienische Marke ein. Auch der Rest der Boutique scheint bedroht.

Es wirkt wie ein totaler Räumungsverkauf: „Final Sale“ steht am Schaufenster des Ladens „14 oz.“ im alten Haus Cumberland am Kurfürstendamm, man schließe am 27. Juni. Noch ist es allerdings nicht ganz soweit: Erst einmal verkleinert sich das Geschäft des Gründers der wirtschaftlich angeschlagenen Modemesse Bread & Butter, Karl-Heinz Müller.

Künftig gebe es nur noch Herren- und keine Damenmode mehr, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Christian Graf Brockdorff auf Nachfrage.

Laut Branchenkennern steht das ganze Geschäft zur Disposition

Auf knapp der Hälfte der 600 Quadratmeter Fläche will die italienische Modemarke Ferragamo ihre Schuhe, Taschen und andere Kleidung verkaufen. Aus Branchenkreisen ist zu hören, die Immobilien- und Maklergesellschaft Jones Lang LaSalle suche auch für den restlichen Teil des 14 oz.-Stores einen Nachmieter. Dafür war noch keine Bestätigung zu erhalten.

Seine erste Berliner Boutique hatte Müller vor knapp sieben Jahren an der Neuen Schönhauser Straße in Mitte eröffnet, der Ableger am Ku'damm folgte im Oktober 2012; außerdem gibt es eine dritte Filiale an der Memhardstraße in Mitte. Einen Großteil des recht hochpreisigen Sortiments machen Marken- und Designerjeans aus.

Zalando übernimmt die Messe, nicht aber die Läden

Im vorigen Dezember musste die Modemesse Bread & Butter Insolvenz anmelden. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der in Berlin ansässige Onlinehändler Zalando die Veranstalterfirma der Messe erworben hat, die damit gerettet scheint.

Die drei Läden wurden dagegen nicht verkauft. Über deren „künftige Ausrichtung“ sei noch nicht entschieden, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters, man sei noch dabei, die Situation zu analysieren. Ob die hohe Miete am Ku'damm das größte Problem ist, blieb offen.

Mitarbeiter sagten dort, sie seien nicht speziell für diesen Standort angestellt, sondern allgemein bei Bread & Butter. Ob es Entlassungen geben wird, sei unklar: „Das wüssten wir auch gerne.“

Haus Cumberland hat sich ansonsten gut entwickelt

Der vordere Teil von Haus Cumberland gehört dem Immobilienunternehmer Thomas Bscher – ebenso wie ein benachbarter Altbau am Ku'damm und das wegen Mietschulden geschlossene Hotel Bogota, das ein paar Meter weiter an der Schlüterstraße steht und derzeit zum Geschäftshaus umgebaut wird.

Noch Mitte voriger Woche, als die sich leerenden Regale erstmals auf eine mögliche Räumung des 14 oz. hindeuteten, hatte ein Sprecher von Bscher überrascht reagiert. Man habe vom Mieter nichts davon gehört, hieß es.

An sich gilt die Modernisierung des Baudenkmals Haus Cumberland als Erfolgsprojekt. Zu den Mietern gehört auch das Ende 2012 eröffnete Restaurant Grosz; im hinteren Teil haben andere Investoren luxuriöse Wohnungen gebaut, die schon Monate vor der Fertigstellung im Herbst 2013 alle verkauft waren.

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