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Neue Berliner Notunterkunft: 200 Flüchtlinge ziehen nach Eichkamp

Im Sportzentrum der Technischen Universität (TU) an der Waldschulallee in Eichkamp gibt es seit Freitag eine Notunterkunft für Flüchtlinge. In einer Turnhalle stehen 200 Plätze zur Verfügung.

Diese zusätzlichen Plätze würden dringend benötigt, um Obdachlosigkeit zu vermeiden, teilte die Senatssozialverwaltung mit.

Beim Landesamt für Gesundheit und Soziales hätten allein in dieser Woche 4650 Asylbewerber vorgesprochen, heißt es. Darunter seien 861 Menschen, die das Land Berlin für die Dauer des Asylverfahrens unterzubringen habe. Bei einem derart „sprunghaft gestiegenen“ Andrang könnten aber nicht alle Anträge gleich aufgenommen und bearbeitet werden. Es gebe auch nicht genügend reguläre Unterkunftsplätze. Der Umbau landeseigener Gebäude zu Wohnheimen für Flüchtlinge dauere noch an. Auch das erste „Wohncontainerdorf“ könne voraussichtlich erst Ende Dezember öffnen.

Die Nutzung der TU-Sporthalle in der Nähe des alten Mommsenstadions hat das Landesamt mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft abgesprochen. Inzwischen steht auf einer TU-Webseite, die Dreifachhalle bleibe „befristet bis Ende Januar“ für den Hochschulsport geschlossen.

Bisher gibt es in Charlottenburg-Wilmersdorf vier Flüchtlingsheime, die von Vertragspartnern wie der Arbeiterwohlfahrt geführt werden. Die neueste Notunterkunft entstand Ende 2013 in einem früheren Hotel der Sportjugend Berlin am Kaiserdamm. Als Bezirks-Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) darüber im Januar mit rund 100 Bürgern diskutierte, zeigten die Teilnehmer große Hilfsbereitschaft.

Mehr Aufregung hatte es im Frühjahr 2013 in der Soorstraße am Rande von Westend gegeben: Manche Anwohner protestierten mit Flugblättern gegen ein Heim. Andere Bürger gründeten hingegen die Initiative „Willkommen im Westend“, die Flüchtlinge unterstützt – inzwischen nicht mehr nur in der Soorstraße. CD

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