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Am Kino Zoo Palast findet am Abend findet die Deutschlandpremiere des neuen Films "Star Wars: Das Erwachen der Macht" statt.

© dpa

Star Wars in Berlin: Sternenkrieger in der City-West

Die Stars in London rüsten sich für den roten Teppich, in Berlin legen die Fans ihre Rüstungen zur „Star Wars“-Premiere im Zoo-Palast an. Unser Blog zur Filmpremiere.

Am 10. Februar 1978 kam das erste Mal ein Star-Wars-Film (Episode IV) in die deutschen Kinos - und wurde bei der Oscarverleihung 1978 sechs Mal ausgezeichnet. Die Filmreihe begeistert seitdem Generationen von Fans. Seit einiger Zeit fiebert ein Teil der Berliner dem Start der Episode VII entgegen. Nun, da es soweit ist, spielt die Stadt ein bisschen verrückt. Lesen Sie hier eine Filmkritik. Hier im Blog sammeln wir ein paar Eindrücke für Sie.

"Gar kein schlechter Film"

Heute dreht gefühlt die halbe Welt durch, wenn der inzwischen 7. Teil der Star-Wars-Saga in die Kinos kommt. Wie war das 1978, als der erste Film in die deutschen Kinos kam? Die Werbemaschine war schon damals ungewöhnlich umfassend, unser Kritiker indes mühte sich noch in vornehmer Zurückhaltung: "Dabei ist George Lucas" "Krieg der Sterne" gar kein schlechter Film. Wenn man sich nicht an seiner billigen Botschaft stört und ihn genießt wie einen Durchschnitts-Western aus früheren Jahrzehnten, macht er einen Riesenspaß", heißt es in der Tagesspiegel-Rezension vom 10. Februar 1978. Was Arnd F. Schirmer noch (nicht) gefiel, lesen Sie hier. Verraten sei soviel: Die Special-Effekts haben ihn auf jeden Fall beeindruckt.

Ein Fiat vorm Zoo-Palast, im Star Wars-Look

In solch einem Sternenkrieg gibt es die überraschendsten Allianzen. Lucasfilm und Fiat, wer hätte das gedacht. Klar, eine James-Bond-Gala und dann steht der neueste Aston Martin am roten Teppich – das kapiert jeder. Aber die italienischen Autobauer haben sich bislang doch eigentlich nie um das Weltall gekümmert, und doch flankieren an diesem Mittwoch zwei Fiat 500e den Eingang des Zoo-Palasts, automobile Dekoration zur deutschen Premiere von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“.

Na gut, keine alltäglichen Fahrzeuge, vielmehr „Star Wars“-mäßig gestylt, optisch einem Helm der imperialen Sturmtruppen angenähert, in den Grundfarben Weiß und Schwarz. Ein solcher, silbern glänzender Helm en miniature hat sogar das Fiat-Emblem an der Front verdrängt, und als großer Aufkleber ziert er die Heckscheibe, dürfte die Sicht ziemlich behindern, wie auch die vielen Folien an Front- und Seitenscheiben Polizisten wohl zum Stirnrunzeln und Einschreiten veranlassen würden.

Der "Tornado" der Sturmtruppen steht auch in Berlin

Aber gegen einen sieben Meter hohen Tie-Fighter hat solch ein Straßenfloh, egal wie man ihn dekoriert, sowieso keine Chance. Für Weltraum-Neulinge: Das ist sozusagen der Tornado der imperialen Sturmtruppen, wobei TIE für die Antriebsart steht „Twin Ion Engine“.

Das ist der "Tornado" unter den Fliegern der Star Wars-Filme.
Das ist der "Tornado" unter den Fliegern der Star Wars-Filme.

© Thilo Rückeis

Gemeint sind damit die zwei sechseckigen, die kugelige Kabine flankierenden Seitenflächen. Am Montag war das Raumschiffmonster zur Linken des Kinoeingangs aufgebaut worden, dahinter ragte eine Projektionswand in die Höhe: Die abendlichen Zaungäste, die in galaktischer Zahl erwartet werden und die Polizei tags zuvor zu Warnungen vor drohenden Verkehrsproblemen veranlassten, sollen schließlich auch etwas von der parallelen Europa-Premiere mit den echten Stars im Londoner Empire-Kino am Leicester Square haben. Die solle per Video in die Kinosäle übertragen werden, bevor es dort zum eigentlichen Krieg der Sterne, dem „Erwachen der Macht“, kommt.

Für den Abend haben sich Sternenkämpfer angekündigt

Der Tie-Fighter solle nicht der einzige kriegerische Part der Premierenfeier bleiben. Ja, man übertreibt kaum mit der Prognose, dass in der City-West die stärkste Truppenkonzentration seit den letzten Paraden der alliierten Schutzmächte vor über 20 Jahren bevorsteht. Tagsüber verlockten die Aufbauten vor dem Kino nur Zufallspassanten zum kurzen Innehalten und gelegentlichem Fotografieren, für den Abend aber haben sich Sternenkämpfer unterschiedlichster Kriegsparteien angekündigt, in voller „Star Wars“-Montur.

Wahre Fans verkleiden sich, so auch schon 2005

Schon bei der Premiere zu Star Wars Episode III schlüpften die Fans 2005 in Berlin in ihre Kostüme.
Schon bei der Premiere zu Star Wars Episode III schlüpften die Fans 2005 in Berlin in ihre Kostüme.

© Kai-Uwe Heinrich hf

Wer als wahrer Fan auf sich hält, der erwirbt Merchandising-Material nicht von der Stange, durchstreift nicht einfach die einschlägigen Geschäfte, durch die die „Star Wars“-Welle derzeit mit tsunamihafter Wucht rollt. Vielmehr baut er sich seine Traumwelt entlang des Film-Vorbilds selbst nach, taucht dann beispielsweise als Storm Trooper in geballter Formation auf, hat gern auch die berühmten Roboter der republikanischen Rebellen dabei, den pfiffigen R2-D2 wie den dusseligen C-3PO.

Nach dem Abrücken der Sturmtruppen und der Vorführung im Zoo-Palast wird es dort und in anderen Kinos der Stadt gleich weitergehen: Mitternachtspremiere, „Erwachen der Macht“ um 0.01 Uhr. Und im Laufe des Donnerstags sollte der Sternenkrieg in voller Intensität entbrennen, auf den Leinwänden von 25 Kinos wirbeln dann die Laserschwerter. Und die bedauernswerten Trekkies? Müssen noch über ein halbes Jahr warten. Erst am 21. Juli 2016 startet „Star Trek Beyond“.

Auch Meister Yoda ist in Berlin:

Meister Yoda ist auch in Berlin - als Wachsfigur beim Madame Tussauds. Im Bild entspannt er vor dem Brandenburger Tor.
Meister Yoda ist auch in Berlin - als Wachsfigur beim Madame Tussauds. Im Bild entspannt er vor dem Brandenburger Tor.

© dpa

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