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Wegen Centerbau in Berlin-Charlottenburg: Karstadt am Ku'damm schließt 2017 vorübergehend

Karstadt am Kurfürstendamm muss im März 2017 für den Bau der „Mall of Ku'damm“ schließen. Später soll das Warenhaus als Hauptmieter zurückkehren.


Noch vor Kurzem hatten die Planer der „Mall of Ku'damm“ geprüft, ob sich das Karstadt-Warenhaus im laufenden Betrieb zu einem Teil des künftigen Einkaufszentrums umbauen ließe. Das ist aus ihrer Sicht aber wohl nicht mit vertretbarem Aufwand möglich – denn am Dienstag gab Karstadt bekannt, die Filiale werde ab März 2017 vorübergehend geschlossen. Die endgültige Entscheidung hänge allerdings noch vom Votum des Karstadt-Aufsichtsrats und einer „Vereinbarung mit den Projektpartnern“ ab.

Die Mall of Ku'damm soll 2020 fertig sein, Karstadt wird Hauptmieter. Für die Umbauzeit würden zusammen mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiter gesucht, teilte Karstadt mit. Denkbar sei die Beschäftigung in einer anderen Filiale, eine Wiedereinstellung bei der Neueröffnung am Kudamm werde angestrebt.

Rundum wird einiges abgerissen

Hinter der Entwicklung stehen Centerspezialist Harald Huth, der vor allem als Bauherr der „Mall of Berlin“ in Mitte bekannt wurde, und Karstadt-Eigentümer René Benko. Auch ein israelischer Milliardär soll beteiligt sein. Eine Projektgesellschaft von Benko und Huth hat zwei Häuser neben und hinter Karstadt gekauft. Das Gebäude am Ku’damm 229, in dem noch ein Telekom-Shop existiert, will man abreißen. Vom Geschäftshaus Rankestraße 5–6 aus den Fünfzigerjahren bleibt der denkmalgeschützte vordere Teil stehen, während neuere Anbauten im Hof weichen sollen.

Die Tage des Bettenhauses und des Parkhauses von Karstadt sind ebenfalls gezählt.

Viertgrößtes Einkaufszentrum der Stadt

In der „Mall of Ku'damm“ entstehen 65.000 Quadratmeter Verkaufsfläche für 230 Läden. Damit handelt es sich um Berlins viertgrößtes Center nach den Gropius-Passagen in Neukölln (85.000 qm) sowie der Mall of Berlin und dem Boulevard Berlin in Steglitz (je 76.000 qm).

Ein Modell der geplanten neuen Fassade zeigt Huths Firma HGHI auf ihrer Webseite.

2017 gehen bei Karstadt am Ku'damm vorübergehend die Lichter aus. Das kleinere Nachbarhaus rechts wird für das geplante Center abgerissen.
2017 gehen bei Karstadt am Ku'damm vorübergehend die Lichter aus. Das kleinere Nachbarhaus rechts wird für das geplante Center abgerissen.

© Cay Dobberke

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