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Bitte einsteigen. Der Zentrale Omnibusbahnhof soll so umgebaut werden, dass es mehr Haltestellen gibt.

© Thilo Rückeis

Zentraler Omnibusbahnhof Berlin: ZOB-Umbau soll noch 2015 beginnen

Die Arbeiten am Zentralen Omnibus Bahnhof Berlin sollen, wenn es nach der Senatsverkehrsverwaltung geht, noch 2015 beginnen. Geplant sind unter anderem mehr Haltestellen.

Mehr Geld in der Kasse – und nun doch wohl auch etwas schöner und größer: Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Funkturm entwickelt sich. Die von einer BVG-Tochtergesellschaft betriebene Anlage sei im vergangenen Jahr erstmals kostendeckend gewesen, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz auf Anfrage. Zahlen nannte sie allerdings noch nicht. Dafür kündigte die Senatsverkehrsverwaltung an, dass die Arbeiten für den Umbau „möglichst noch 2015“ beginnen sollen. Los hätte es schon 2014 gehen sollen.

Die Entwurfsplanung habe sich „leider erheblich verzögert“, teilte Staatssekretär Christian Gaebler auf eine Anfrage des Piraten-Abgeordneten Andreas Baum mit. Das Vorhaben sei kompliziert, weil „im Bestand und unter Betrieb“ gebaut werden müsse. Zudem habe man den Zeit- und Kostenplan konkretisieren wollen, um zu vermeiden, dass erst nach Baubeginn die Grundlagen für die Planung erarbeitet würden. Veranschlagt ist der Umbau bisher mit 3,3 Millionen Euro, die das Land aufbringen muss.

Rekord mit 175 000 An- und Abfahrten

Immerhin ist der ZOB betrieblich kein Verlustbringer mehr. 13 Euro zahlen die Unternehmen dort für einen Stopp an einer der 27 Haltestellen. In den „Premiumzeiten“ zwischen 6 Uhr und 9 Uhr sowie 17 Uhr bis 20 Uhr ist ein Aufschlag in Höhe von 2,50 Euro fällig, der auch in dieser Höhe bei nicht angemeldeten Fahrten erhoben wird. Hinzu kommen die Gebühren fürs Parken der Busse auf dem ZOB-Gelände. Und 2014 hatte es mit rund 175 000 An- und Abfahrten einen Rekord gegeben.

Die Pläne sehen vor, die Zahl der Haltestellen von 27 auf 37 zu erhöhen, die dann zudem unabhängig voneinander angefahren werden können. Mehr Platz braucht man nicht, die Anlagen werden nur anders angelegt – im Mittelbereich sind zwei Schrägreihen vorgesehen, am Außenring wird im „Sägezahnmuster“ gehalten. Außerdem werden die Gebäude erneuert – mit einer energetischen Sanierung. Die Leitstelle wird für einen besseren Überblick auch verlegt. Die Bauarbeiten sollen in drei Abschnitte aufgeteilt werden und zwei bis drei Jahre dauern.

Kommt ein zweiter ZOB?

Noch suche man Lösungen, um die betrieblichen Einschränkungen während der Bauzeit so gering wie möglich zu halten, teilte Gaebler weiter mit. Ziel sei es, stets mindestens 20 Haltestellen nutzen zu können. Vor allem für Ankünfte solle es auch außerhalb des ZOB-Geländes Haltestellen geben. Die Untersuchung dazu sei aber noch nicht abgeschlossen. Potenziell kann der ZOB auch noch flächenmäßig erweitert werden. Die Pachtverträge für die vermieteten Flächen– unter anderem an eine Tankstelle und eine Waschanlage – liefen aber nicht vor 2019 aus.

Weil es schwer sei, den künftigen Verkehr zu prognostizieren, sei auch noch nicht entschieden worden, ob es einen zweiten ZOB in der Stadt geben soll, ergänzte Gaebler. Derzeit gibt es Haltestellen für Fernbusse auch am Südkreuz, am Alexanderplatz, am Hauptbahnhof, am Ostbahnhof, am Zoo, in Alt-Tegel sowie an den Flughäfen Tegel und Schönefeld. Ein weiterer Antrag liegt nach Gaeblers Angaben für einen Stopp am Bahnhof Gesundbrunnen vor.

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

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