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In Kreuzberg ist ein Gefangenentransporter bei einem Unfall umgestürzt, inzwischen hat die Feuerwehr ihn wieder aufgerichtet. Auch ein PKW wurde beschädigt.

© Kai-uwe Heinrich

Update

Unfall in Berlin-Kreuzberg: Verkehrschaos durch umgekippten Gefangenentransporter

In Berlin-Kreuzberg ist ein Gefangenentransporter am Dienstagmorgen beim Abbiegen mit einem Auto kollidiert und umgekippt. Ein Gefangener wurde schwer verletzt. Die Polizei setzt ihre Drohne zur Unfallaufnahme ein. Der Verkehr stand stundenlang still.

Der Gefangenentransporter der Polizei war gegen 5.50 Uhr in Kreuzberg unterwegs, um einen 49-Jährigen zur Gefangenensammelstelle (Gesa) am Tempelhofer Damm zu bringen. Der Mann hatte zuvor bei einem Streit mit seiner Familie in der Kottbusser Straße in Kreuzberg extrem randaliert und sich heftig gewehrt, als die Beamten eintrafen. Sie hätten deshalb sogar Pfefferspray einsetzen müssen, um den 49-Jährigen zu überwältigen. Er wurde dann mit Handfesseln in den Transporter gebracht, weil er zur Blutentnahme in die Gefangenensammelstelle gefahren werden sollte.

Der Unfall geschah, als der grüne Mercedes Sprinter vom Tempelhofer Ufer in den Mehringdamm einbog und dabei mit einem Renault Megane kollidierte, der in Richtung Waterloo-Ufer unterwegs war. Durch den Zusammenstoß kippte der Transporter um. Zunächst ging die Polizei davon aus, dass der Gefangene schwer verletzt wurde. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Die beiden Polizeiangestellten - der 52-jährige Fahrer und sein 62-jähriger Beifahrer - erlitten leichte Verletzungen. Ein Krankenwagen brachte sie ebenso wie den 31 Jahre alten Renault-Fahrer in eine Klinik, wo sie alle ambulant behandelt wurden. Der umgekippte Mercedes Sprinter wurde von den Einsatzkräften der Feuerwehr mit Hilfe eines Krans wieder aufgerichtet.

Gefangener war aggressiv und leistete Widerstand

Der Gefangenentransporter war auf seiner Fahrt in die Gesa mit Blaulicht unterwegs - offenbar, weil der Mann so heftig randaliert hatte. Ob der Gefesselte auch in dem Fahrzeug austickte, sei noch unklar, hieß es bei der Polizei. Dass die beiden Polizeiangestellten abgelenkt gewesen sein könnten durch den wütenden Gefangenen sei "reine Spekulation", sagte eine Sprecherin. Fest stehe lediglich, dass der 49-Jährige zuvor aggressiv war und Widerstand leistete. Deshalb habe man ihn gefesselt und sei mit Blaulicht losgefahren. Da es einen Unfalldatenschreiber für den Transporter gibt, werde dieser zur Klärung ausgewertet.

Verkehr am Mehringdamm stundenlang beeinträchtigt

Der Unfall hat gravierende Auswirkungen auf den Stadtverkehr. Der Mehringdamm war fast fünf Stunden in beide Richtungen zwischen dem Tempelhofer Ufer und der Obentrautstraße gesperrt. Der Grund: Die Polizei setzt ihre Drohne ein, um den Unfallort zu vermessen. Es kam zu erheblichen Staus und Beeinträchtigungen. Auch Busse mussten umgeleitet werden. Die Hochbahn fuhr ebenfalls nicht wegen des Drohnen-Einsatzes. Um 10.40 Uhr wurden die Sperrungen wieder aufgehoben.

Der Gefangene war offenbar nicht so extrem schwer verletzt, wie es am frühen Morgen noch schien: Wie bekannt geworden ist, wurde ihm im Krankenhaus Blut abgenommen. Als die Ärzte ihn stationär aufnehmen wollten, lehnte er dies ab und ließ sich auf eigenen Wunsch entlassen, bestätigte ein Polizeisprecher. Gegen ihn wird wegen Bedrohung, Beleidigung und Widerstandshandlungen ermittelt.

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