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Ku’damm-Kult. Das Karree mit den zwei Boulevardtheatern wechselt den Eigentümer.

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: Ku'damm-Karree ist endgültig verkauft

Der Eigentümerwechsel beim Ku'damm-Karree mit dem Theater und der Komödie am Kurfürstendamm ist jetzt vollzogen. Am Montag kommen Vertreter der Münchener Käuferfirma zum Gespräch ins Bezirksamt.

Das Münchener Immobilienunternehmen Cells Bauwelt GmbH teilte auf Nachfrage mit, der im Dezember mit dem bisherigen Eigentümer Ballymore aus Irland geschlossene Kaufvertrag sei soeben in Kraft getreten und der Eigentümerwechsel „besiegelt“. Dies bedeutet, dass der Erwerber ins Grundbuch eingetragen wurde und der Kaufpreis bezahlt ist (oder dafür ein baldiger Termin festgelegt wurde).

Am Montag stelle man sich dem Charlottenburg-Wilmersdorfer Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) und Stadtplanungsamtsleiter Rainer Latour vor, hieß es. Im Dezember hatten die Münchener dem Stadtrat zunächst nur den Inhalt einer Presseerklärung mitgeteilt.

Cells Bauwelt hat das 19 000-Quadratmeter-Grundstück „für private Investoren“ erworben und kündigt an, das Karree werde bis 2020 „umgebaut und renoviert“, finanziert von einem Bankenkonsortium unter Führung der Bayerischen Landesbank.

Von David Chipperfields Entwürfen war zuletzt nicht mehr die Rede

Erst am Montag wird sich zeigen, inwieweit die Firma am Konzept von Ballymore und dem britischen Architekten David Chipperfield festhält. Offenbar wünscht man Änderungen, denn bislang wurden die Entwürfe mit keinem Wort erwähnt. Andererseits waren diese mit dem Bezirk abgestimmt und bilden für Stadtrat Schulte noch immer die Gesprächsgrundlage.

Nach Chipperfields Plänen würde die marode Passage aus den 1970er Jahren abgerissen, nur das 23-stöckige Bürohochhaus bliebe stehen. Vor zwei Jahren war dessen Umbau zum Wohnturm im Gespräch, aber nach Tagesspiegel-Informationen stieß dies bei Ballymores späteren Verkaufsverhandlungen auf wenig Interesse unter den Bietern.

Wäre ein Theaterneubau unrentabel?

Als Ersatz für die alten Säle der Ku’damm-Bühnen war ein Theater mit 650 Sitzen im dritten Stock geplant.

Wie berichtet, hat Dirk Spender vom Regionalmanagement City West jedoch erfahren, dass schon Ballymore die Rentabilität durchrechnen ließ. Demnach seien Chipperfields Pläne „unwirtschaftlich“, sagt Spender, der Bau eines neuen Theaters gelte als nicht refinanzierbar.

40 000 Quadratmeter für ein Shoppingcenter

Für Einzelhandel ist laut einem Verkaufsprospekt der Maklerfirma Jones Lang LaSalle eine Fläche von bis zu 40 000 Quadratmetern möglich – das entspricht der Größe der Potsdamer-Platz-Arkaden.

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

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