zum Hauptinhalt
Bunte Mischung: Die Karnevalisten stecken in der Krise und hoffen auf politische Unterstützung.

© dpa / Wolfgang Kumm

Karneval in Berlin: Festumzug über Kurfürstendamm fällt wieder aus

Mit Klaus Wowereit war es gar nicht lustig, beklagt der Präsident des Berliner Karnevals. Von seinem Nachfolger Michael Müller erhofft er sich mehr närrisches Verständnis.

Die Berliner Karnevalisten hoffen auf eine bessere Narrenzeit unter dem neuen Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). „Weil er nicht so ein Partylöwe ist, sieht er den Karneval vielleicht ein wenig objektiver“, sagte Klaus-Peter Heimann, Präsident des Festkomitees Berliner Karneval, dem Tagesspiegel. Vorgänger Klaus Wowereit habe eine Förderung des Berliner Karnevalsumzuges durch Lotto-Mittel jahrelang blockiert, „obwohl sich einige Bezirksbürgermeister dafür eingesetzt hatten“. Auch einen Narrensturm auf das Rote Rathaus habe Wowereit nicht zugelassen. Deshalb wichen die Karnevalisten zuletzt nach Charlottenburg aus.

Der große Festumzug über den Kurfürstendamm fällt in diesem Jahr wieder aus, genau wie 2014. Es fehlt an Sponsoren, seitdem das RBB-Fernsehen seine Liveübertragungen eingestellt hat. Außerdem hatte der Senat eine Schallobergrenze von 75 Dezibel angeordnet. „In den Karnevalshochburgen am Rhein gibt es Ausnahmegenehmigungen vom Lärmschutz“, sagte Heimann. Nicht in Berlin.

Die rheinischen Jecken laden das Berliner Prinzenpaar samt Festkomitee regelmäßig ein, um Trost zu spenden und Mut zu machen. Heimann: „Wir werden uns nicht kampflos ergeben“. 2016 soll es wieder mit einem Umzug klappen. Nach Aschermittwoch will Heimann bei Müller seinen Antrittsbesuch machen. „Wir wollen ernst genommen werden“, auf gleicher Stufe wie Karneval der Kulturen oder Christopher Street Day.

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false