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Das ehemalige LAT-Gebäude liegt im Gewerbegebiet.

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Bezirksamt hält Unterricht im Gewerbegebiet für unzulässig: Galgenfrist für Georgschule gefordert

Die Freie Georgschule soll ihren illegalen Standort in der Spandauer Wilhelmstadt bis zum Schuljahresende nutzen dürfen. Über einen Widerspruch gegen die drohende Schließung muss die Senatsverwaltung entscheiden.

Die rund 70 Schülerinnen und Schüler der Freien Georgschule stehen vor einer ungewissen der Zukunft. Die vom Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Berlin-Spandau getragene Bildungsstätte muss auch ihren dritten Standort räumen, der nach Ansicht des Bezirksamtes illegal bezogen wurde. Die Schule war 2011 in einem Gebäude der ehemaligen Wavell-Kaserne an der Seecktstraße gegründet worden. Das musste sie im vergangenen Jahr räumen, weil es als Ersatzstandort für die Schule am Gartenfeld benötigt und entsprechend umgebaut wurde. Bis zum Ende des Schuljahres kam man befristet in der Filiale der Siegerland-Grundschule an der Remscheider Straße unter.

Unterricht im ehemaligen Firmengebäude

Zum Beginn des laufenden Schuljahres bezog die Bildungsstätte ihr drittes Quartier im ehemaligen Firmengebäude des Fernmeldeanlagenbauers LAT an der Götelstraße. Bereits nach wenigen Wochen musste der Betrieb hier wegen festgestellter Brandschutzmängel vorübergehend eingestellt werden. Doch auch nachdem die Bauaufsicht grünes Licht gegeben hatte gab es keine Nutzungserlaubnis durch das Bezirksamt, weil das Gebäude in einem Gewerbegebiet liegt, in dem ein Schulbetrieb grundsätzlich unzulässig ist. Um dem Betreiber Zeit zur Suche nach einem erneut neuen Standort zu geben, wurde eine bis Ende März begrenzte Duldung ausgesprochen. Gegen diese Beschränkung hat die Schulleitung einen Widerspruch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eingelegt, über den noch nicht entschieden wurde.

Um eine Einstellung des Betriebes im laufenden Schuljahr zu vermeiden, beauftragten die Bezirksverordneten jetzt auf gemeinsamen Antrag von Grünen, SPD und CDU das Bezirksamt, die Duldung bis zum Ende des Schuljahres zu verlängern. Nur die drei Vertreter der Linksfraktion stimmten dagegen. „Wir wollen die Eltern und ihre Kinder unterstützen“ sagte CDU-Fraktionschef Arndt Meißner. Er kritisierte, dass der Träger im Vorfeld gewusst habe, dass es sich um ein Gewerbegebiet handelt und „sehenden Auges“ in die Problemsituation gegangen sei. Der von der Schulleitung den Eltern jetzt in Aussicht gestellte, neue Standort im ehemaligen Krankenhaus in Weststaaken sei unrealistisch, weil es für den Gebäudekomplex völlig andere Pläne gibt, so sein SPD-Kollege Christian Haß. Notfalls müssten die Kinder zum nächsten Unterrichtsjahr auf öffentliche Schulen verteilt werden. Die Fraktion der Grünen setzt sich indessen für eine dauerhafte Duldung der Freien Georgschule am jetzigen Standort ein.

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