Erstmals Brigadegeneral als Hauptredner: Spandau gedachte der Maueropfer
Am Vorabend des 55. Jahrestages des Mauerbaus wurde am Freitagnachmittag an der Gedenkstätte in Staaken an die neun Maueropfer in Spandau erinnert.
Mehr als 100 Menschen, darunter zahlreiche Kommunalpolitiker und Vertreter des öffentlichen Lebens, hatten sich am einstigen Standort des Grenzübergangs Heerstraße versammelt. Der Vorsitzende der Heimatkundlichen Vereinigung, Karl-Heinz Bannasch, verlas die Namen der neun Menschen, die zwischen 1961 und 1989 an der Spandauer Grenze zur damaligen DDR getötet wurden. "Die Namen mahnen die Lebenden und halten die Erinnerung wach" betonte der Standortälteste der Bundeswehr in Berlin, Michael Matz. Mit dem Brigadegeneral hielt erstmals in Deutschland ein ranghoher Vertreter der Bundeswehr bei einer Gedenkveranstaltung für die Maueropfer die Hauptrede.
Der scheidende Vizebürgermeister Carsten Röding (CDU) wurde von Bannasch für die 2009/10 gemeinsam bewirkte Konzeption und Finanzierung der Gedenkstätte, die "ohne größere bürokratische Hürden" erfolgt sei, geehrt. Röding erinnerte daran, dass auch heute noch nur ein Drittel der Weltbevölkerung in Freiheit lebt. Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) betonte unter Hinweis auf die Ulbricht-Worte "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" die Bedeutung der Wahrheit als Voraussetzung für die Stärkung von Demokratie und Freiheit. Er würdigte die Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus dem Havelland als wichtiges Zeichen des Zusammenwachsens.
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