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Neubauviertel Gartenfeld: So könnte der Blick von der Gartenfelder Brücke auf das neue Quartier aussehen.

© Simulation: Cobe Berlin

Gartenfeld in Berlin-Spandau: So sieht Berlins neues Wohnviertel für 10.000 Menschen aus

"Neues Gartenfeld": Die Bewohner des geplanten Stadtquartiers in Spandau sollen durch eine Kiez-App vernetzt und mit autonomen Fahrzeugen transportiert werden.

In Spandau entsteht eines der größten Neubauprojekte der Stadt - mit Schulen, tausenden Wohnungen und vielen Ideen, von Apps und S-Bahnen. Der Name: "Neues Gartenfeld".

In der sogenannten Belgienhalle wurde vor 100 Jahren die Metallfabrik des Siemens-Kabelwerkes eingerichtet, berichtete Thomas Bestgen, Geschäftsführer der mit der Entwicklung des Areals beauftragten UTB-Projektmanagementgesellschaft. Im Ersten Weltkrieg war das Gebäude allerdings nicht in Belgien, sondern in Frankreich demontiert und in Berlin wieder aufgebaut worden. Künftig soll die Halle zum historischen Kern des „neuen Gartenfeld“ gehören.

So stellen sich die Planer künftig den Winter am Gartenfelder Kanalufer vor.
So stellen sich die Planer künftig den Winter am Gartenfelder Kanalufer vor.

© Simulation: Cobe Berlin

Um der wachsenden Metropole gerecht zu werden, muss wieder über den Bau neuer Stadtquartiere nachgedacht werden, betonte Stadtentwicklungs-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup am Donnerstagabend bei der Vorstellung der Entwürfe, zu der auch zahlreiche Anwohner erschienen waren. Die „ein bisschen in Vergessenheit geratene“ Industriebrache ist einer von zwölf in den gegenwärtigen Koalitionsgesprächen vorgeschlagenen Standorten, von denen elf unstrittig seien.

Kitas, Supermärkte, eine Grundschule

Wie berichtet, sollen hier 3000 bis 4000 Wohnungen entstehen, durch Genossenschaften, städtische Wohnungsbaugesellschaften, Baugruppen und Investoren errichtet werden. Dazu kommen Nahversorgungseinrichtungen, Kitas, eine Grundschule und 80.000 Quadratmeter an Gewerbeflächen. Aus einem Werkstattverfahren ging der Entwurf des Büros COBE Berlin von Vanessa Miriam Carlow als Sieger hervor.

Unsere Slideshow: So sah es 1928 in Gartenfeld aus - ohne TXL

Lütke Daldrup sprach von einer „Stadt des 21. Jahrhunderts“, die hier entstehen könne und einer „Qualität, die über das hinaus geht, was wir bisher im Wohnungsbau geschaffen haben“. Ihre Bewohner könnten mit einer Kiez-App vernetzt, das Areal mit autonomen Fahrzeugen erschlossen werden, so Thomas Bestgen. Baustadtrat Carsten Röding (CDU) verwies auf die Möglichkeiten, die die brachliegende S-Bahntrasse bietet, auch für „Verkehrsmittel, die wir bisher vielleicht noch nicht auf dem Schirm haben“.

Wird die Siemensbahn reaktiviert?

Die S-Bahntrasse endet ganz in der Nähe, am Bahnhof Gartenfeld. Züge fahren hier seit 1980 nicht mehr. Trotzdem muss die Bahn für die verrotteten Anlagen der Siemensbahn kräftig investieren. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, gab sie im vergangenen Jahr rund 74.000 Euro aus. Ein Jahr zuvor waren es 47.000 Euro und 2013 kam sie mit rund 12.000 Euro aus, wie die Senatsstadtentwicklungsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Matthias Brauner mitteilte.

Die historische Belgienhalle bildete die Kulisse für die Vorstellung der Pläne.
Die historische Belgienhalle bildete die Kulisse für die Vorstellung der Pläne.

© During

Vor einem möglichen Baubeginn gibt es noch eine Menge zu tun „Wir planen für eine Zukunft die wir nicht kennen“, sagte die Vorsitzende der Jury des städtebaulichen Werkstattverfahrens, TU-Stadtplanungs-Professorin Elke Pahl-Weber. Dazu brauche man „unheimlich viel Mut“.

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Lesen Sie mehr aus Spandau: Auch auf der Post-Brache am Bahnhof geht es voran. Mehr lesen Sie bei uns im Tagesspiegel unter diesem Link. - und das Ergebnis finden Sie dann bei uns unter diesem Link. Bei Facebook finden Sie unter www.facebook.com/tagesspiegelspandau

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