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Arne Friedrich beim signieren der Startnummern. Er war das Medaillengesicht des achten Run of Spirit.

© Christina Spitzmüller

Inklusives Laufevent in Spandau: Arne Friedrich und seine Mitläufer

Alle liefen hier zusammen: Jung und alt, groß und klein, Menschen mit und ohne Behinderung - beim achten Run of Spirit starteten mehr als 1000 Läufer. Und hatten einen prominenten Unterstüzter.

Echte Prominenz war am Pfingstmontag auf dem Gelände des Spandauer Johannesstifts anzutreffen: Ex-Fußballer Arne Friedrich gab sein Gesicht für die Medaille des diesjährigen Run of Spirit. Beim dem inklusiven Lauf des Evangelischen Johannesstifts in Spandau hatten alle die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen, egal, ob im Rollstuhl oder nicht, ob blind oder sehend, ob groß oder klein. 1040 Sportler starteten in zehn verschiedenen Läufen, angefangen bei den ganz Kleinen mit 550 Metern bis hin zu den Leistungssportlern, die zehn Kilometer bewältigten.

Unter ihnen war auch der blinde Paralympionike Henry Wanyoike aus Kenia mit seinem Guide Joseph Kibunya. Das Team ist seit dem ersten Run of Spirit vor acht Jahren dabei. In diesem Jahr nutzten die beiden Sportler den Lauf zur Vorbereitung auf ihre Teilnahme an den Paralympics in Rio. Sie belegten den zweiten Platz beim 10-Kilometer-Lauf, kurz nach dem Berliner Dirk Kiwus. "Mit diesem guten Ergebnis können wir zeigen, wieviel wir leisten können", sagt Wanyoike.

Alle können mitmachen

Das Evangelisches Johannesstift organisierte den Run of Spirit zum ersten Mal im Jahr 2008. "Damals feierten wir den hundertfünfzigsten Geburtstag des Stifts und wollten etwas Neues machen", sagt Stiftsvorsteher Martin von Essen. Ein Sportevent sollte es werden. Eines, bei dem alle mitmachen können. So entstand der inklusive Lauf. Im ersten Jahr waren gut 600 Sportler dabei. Danach hat sich die Teilnehmerzahl bei etwa 1000 Läufern eingependelt. "Viel mehr verträgt unser Gelände auch nicht", sagt von Essen.

Es gibt Überlegungen, den Lauf ins Zentrum Berlins zu verlegen. Aber da sind schon so viele Läufe, inzwischen auch inklusive. Vorerst bleibt der Run of Spirits deshalb in Spandau.

Der blinde Paralympionike Henry Wanyoike (mit Brille) und sein Guide Joseph Kibunya nutzen den Run of Spirit zur Vorbereitung auf Rio.
Der blinde Paralympionike Henry Wanyoike (mit Brille) und sein Guide Joseph Kibunya nutzen den Run of Spirit zur Vorbereitung auf Rio.

© Christina Spitzmüller

Gelebte Inklusion

Was bewegt von Essen, immer weiterzumachen mit dem Lauf? Es sind die Menschen. Seine persönliche Lieblingsgeschichte ist die von Lothar Bensch, der auf dem Stiftsgelände in Spandau lebt. "Er kam mit einem Hirnschädeltrauma zu uns. Beim ersten Lauf fuhr er noch im Rollstuhl mit, heute habe ich ihn die zehn Kilometer zu Fuß rennen sehen", sagt von Essen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Stifts will er Menschen motivieren, etwas zu wagen, sich zu trauen, über sich selbst hinauszuwachsen. "Hier im Stift leben wir Inklusion. Mit dem Lauf wollen wir sie in den Sport und in die Gesellschaft bringen."

Das ist auch das Anliegen Arne Friedrichs, der die Sieger der Laufs ehrte. "Während meiner aktiven Zeit hatte ich kaum Kontakt mit dem Thema Inklusion, jetzt hole ich das nach", sagte der ehemalige Hertha- und Nationalmannschaftsspieler. "Wir sollten alle zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützten."

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