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Spandauer Gymnasiasten und Stadtrat Hanke im Gespräch mit der Zeitzeugin Doris Grosdanovicova.

© Hofschläger

Schüler übergaben Gedenktafel in Theresienstadt: Erinnerung an deportierte Spandauer

Die Spandauer Jugendgeschichtswerkstatt sowie Schülerinnen und Schüler des Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasiums gedachten im ehemaligen Konzentrationslager der Opfer des Nationalsozialismus.

Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses des Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasiums haben im Rahmen ihres Unterrichts eine Gedenktafel entworfen, mit der an die Spandauer Juden erinnert wird, die von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und größtenteils ermordet wurden. Im Rahmen einer Feierstunde wurde die Tafel am Donnerstag im Kolumbarium der Gedenkstätte im heutigen Terezin in Tschechien enthüllt.
Die Idee zu dem Projekt stammte von Uwe Hofschläger, dem Leiter der Spandauer Jugendgeschichtswerkstatt, die regelmäßig mit Jugendgruppen nach Theresienstadt fährt. Durch die Forschungen der Einrichtung sind bisher 31 Personen aus Spandau bekanntgemacht worden, die zwischen 1942 und 1945 nach Theresienstadt deportiert wurden. Nur sechs von ihnen überlebten.

Die Gedenktafel wurde von der Bildhauerin Danit nach Schülerentwürfen gestaltet.
Die Gedenktafel wurde von der Bildhauerin Danit nach Schülerentwürfen gestaltet.

© Hofschläger

Die Gedenktafel zeigt unter dem Wort „Hoffnung“ auf Hebräisch die von den Nazis zerstörte, Spandauer Synagoge. Darunter steht „Nichts stirbt was in Erinnerung bleibt“ sowie - in deutscher und tschechischer Sprache – „Spandau gedenkt seiner deportierten und ermordeten Bürger“. Sie wurde nach den Entwürfen der Schüler von der Spandauer Bildhauerin Danit aus Sandstein gestaltet.

Schüler verlasen die Namen der Opfer

Zur Einweihung der Gedenktafel war eine 37köpfige Delegation aus Spandau nach Theresienstadt gereist, die von Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU), Uwe Hofschläger und der Leiterin des Gymnasiums, Claudia Kremer, angeführt wurde.14 Schülerinnen und Schüler verlasen die Namen der 31 Opfer des Nazi-Terrors und stellten beispielhaft die Schicksale der Zeitungshändlerin Lina Steffen und der Familie Siegmann, den ehemaligen Inhabern er Adler-Apotheke am Spandauer Markt, vor. Stadtrat Hanke bezeichnete die Gedenktafel in seiner Rede als öffentlichen Zeichen, dass sich der Bezirk zu seiner Vergangenheit bekennt und alles tun wird, damit derartige Gräueltaten nie wieder geschehen können. Er dankte den Gymnasiasten für ihr Engagement und forderte sie auf, sich aktiv gegen rechte Strömungen und für die Demokratie einzusetzen. An der Gedenkfeier nahm auch die tschechische Zeitzeugin Doris Grosdanovicova teil. Vorgestellt wurde auch die von der Schülerpraktikantin Ellena Sulitze erstellte, neueste Veröffentlichung der Jugendgeschichtswerkstatt. Sie enthält Kurzbiografien aller 31 Spandauer, die nach Theresienstadt deportiert wurden.

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