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Bürger besichtigen die neuen Wohncontainer für Flüchtlinge am Ostpreußendamm in Steglitz.

© Nietfeld/dpa

Containerdorf in Berlin-Zehlendorf: Flüchtlinge ziehen ein am Ostpreußendamm

Flüchtlinge ziehen in die Container am Ostpreußendamm in Lichterfelde und in eine alte Spandauer Polizeiunterkunft.

Von innen erinnert im hell gestrichenen Wohnkomplex nichts an Container. Es sind freundlich aussehende Neubau-Zimmer, mit Kühl-Gefrier-Kombinationen, mit gespendeten Fliesen im Bad, auch mit Stehtoiletten, sogar in die Wand eingelassene Luftaustauscher hat die Containerfirma gespendet, damit traumatisierte Flüchtlinge nicht durch Straßenlärm bei gekippten Fenstern aufschrecken: Die Unterkunft für 300 besonders schutzbedürftige Asylbewerber am Ostpreußendamm in Lichterfelde hat fünf Millionen Euro gekostet, Betreiber ist die „MILaa gGmbH“. Am heutigen Montag können die ersten 20 Menschen einzigen.

Flughafen Tempelhof als Unterkunft im Gespräch

Der Senat sucht weiter intensiv nach Unterkünften – bis zu 1000 Asylbewerber können demnächst in die Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne im Spandauer Ortsteil Wilhelmstadt ziehen, die einst von den britischen Alliierten genutzt wurde. Innensenator Frank Henkel (CDU) bietet das Objekt seinem Parteikollegen Sozialsenator Mario Czaja an – „aus humanitären Gründen, um Obdachlosigkeit in den kalten Monaten zu verhindern“, heißt es bei der Senatsinnenverwaltung. Die Kaserne, die früher „Wavel Barracks“ hieß – dort war Lady Di oft zu Gast –, liegt an der Wilhelmstraße. Die Berliner Polizei nutzt die Kaserne etwa, wenn unterstützende Kräfte rund um den 1. Mai nach Berlin reisen und ein Bett benötigen. Nebenan befindet sich eine Polizeiwache. Die Kaserne gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA).

Ein Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft am Ostpreußendamm von innen.
Ein Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft am Ostpreußendamm von innen.

© Annette Kögel

Flüchtlingsunterkunft am Ostpreußendamm.
Flüchtlingsunterkunft am Ostpreußendamm.

© Annette Kögel

Der Flughafen Tempelhof ist wie berichtet bereits länger als Großquartier im Gespräch, von 3000 bis 4000 Flüchtlingen ist die Rede. Wenn es nach Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD) geht, sollte Berlin sogar den Katastrophenfall ausrufen. „Es kommt der Winter, und zum Herbst steigen die Flüchtlingszahlen stärker“, hatte er dem Tagesspiegel gesagt. „In den Parks meines Bezirks schlafen Flüchtlingsfamilien, das darf nicht sein. Das Ganze müsse „quasi militärisch organisiert werden“.

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