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So ähnlich könnten auch die für Steglitz-Zehlendorf geplanten Modularen Unterkünfte aussehen: Blick auf ein Erweiterungmodul der Brodowin-Schule im April.2015 in Berlin-Hohenschönhausen.

© dpa

Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf: Fünf Standorte für Steglitz und Zehlendorf

Insgesamt fünf Containerheime und Modulare Flüchtlingsunterkünfte sieht die Liste der Senatsverwaltung für Steglitz-Zehlendorf vor. Wo genau sollen sie entstehen und was sagt der Bezirk dazu? Die Details im Einzelnen.

An insgesamt 40 Standorten in Berlin sollen modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) entstehen, davon entfallen nun auf Steglitz-Zehlendorf insgesamt drei MUFs und zwei Containerheime. Damit stellt der Bezirk das Minimum an Flüchtlingsunterkünften bereit: Laut Senatsverwaltung sollen in den einzelnen Bezirken mindestens fünf, aber höchstens neun Standorte entstehen.

Im einzelnen werden zwei MUFs durch SIWA-Mittel (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt) in der Leonorenstraße 17, 33 und 33A und in der Potsdamer Chaussee, am Standort des ehemaligen Stauraums Dreilinden, errichtet. An letzterer Stelle befindet sich derzeit schon das „Sondergebiet für Angehörige mobiler Völker“. „Die Sinti und Roma, die bisher dort leben, dürfen dort bleiben“, sagt Gernot Mann, Referent des Bezirksbürgermeisters Norbert Knopp, CDU.

Außerdem soll in der Bäkestraße hinter Hausnummer 3 eine weitere modulare Einheit von einer Wohnungsbaugesellschaft errichtet werden.

Von den zwei geplanten Containerheimen soll eines in der Finckensteinallee 63 entstehen, vom geplanten zweiten Standort ist auf der Liste der Senatsverwaltung für Finanzen lediglich die Postleitzahl vermerkt: 12205. Mann vermutet: „Dabei könnte es sich um eines der Bestandsgebäude in der Goerzallee handeln.“ Der genaue Standort werde sich in nächster Zeit noch klären. 

An der Finanzierung der Heime trägt der Bezirk übrigens keine Kosten, dafür stehen Landesmittel aus dem SIWA 2-Programm breit, die vor allem für die Flüchtlingsunterbringung vorgesehen sind.“

Gernot Mann zeigt sich angesichts der Standorte für den Bezirk zurückhaltend zufrieden: „Die Standorte wurden alle vom Bezirk bauplanungsrechtlich als zulässig begutachtet. Das heißt, zu den Standorten gab es schon eine Stellungnahme vom Bezirk.“ Aber viele Anwohner seien nicht zufrieden. „Wir bekommen viele kritische Anrufe. Aber die Menschen müssen ja irgendwo untergebracht werden, und da wird es immer jemanden geben, der sich dagegen wehrt und vielleicht auch klagt. Aber dafür leben wir ja auch in einem Rechtsstaat, dass diese Mittel jedem zur Verfügung stehen.“

Die geplanten Heime sollen nun die Notunterkünfte ersetzen. „Die Containerbauten und die modularen Unterkünfte sollen die Turnhallenproblematik entspannen. Aber wenn weitere Flüchtlinge kommen, wird man sicherlich neu über die Listen beraten.“

Nach dem gestrigen Stand sind in Steglitz-Zehlendorf 2612 Flüchtlinge in Notunterkünften untergebracht. „Unsere Kapazität liegt bei 2703 Plätzen,“ sagt Gernot Mann. Es gebe also noch knapp 90 Plätze. Die Container und auch die modularen Plattenbauten könnten nach Manns Einschätzung noch im ersten Halbjahr 2016 bereitgestellt werden. 

Die Autorin schreibt für den Tagesspiegel und für Tagesspiegel Zehlendorf, das digitale Stadtteil- und Debattenportal aus dem Berliner Südwesten, auf dem dieser Text erscheint.

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