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Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts gegen die Pläne des Bezirks, befürchtet die Hundeinitiative "Berliner Schnauze" ein "Hundeverbot durch die Hintertür".

© dpa

Hundeverbot Schlachtensee: Vorschlag der "Berliner Schnauze": "Das Klima ist vergiftet"

CDU und Grüne haben ihre Kompromisspläne zum Hundeverbot am Schlachtensee gemacht, wir haben sie veröffentlich. Jetzt publizieren wir den Offenen Brief und die Vorstellungen der Initiative "Berliner Schnauze".

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Frühjahr 2015 haben wir uns mit Decken und Liegestühlen auf den Uferweg des Schlachtensees gelegt, um zu demonstrieren, welch ein Unsinn es wäre, denWeg zur Badestelle zu erkären. Aber Frau Markl-Vieto (Grüne), Herr Gaebler (SPD), Herr Ruck, Herr Gödde, HerrWittich und Herr Hippe (CDU) mussten erst tausende Euro an Steuergeldern verschwenden, um letztlich eine schallende Ohrfeige vom Gericht zu bekommen.

Einsichtig geworden sind die handelnden Akteure allerdings offensichtlich bis heute nicht. Herr Hippe befindet, ca. 450 Befürworter des Hundeverbots (15% von 3000 Befragten) sei eine ausreichende Mehrheit, um jetzt auf dem Wege des Grünflächengesetzes wiederum ein Hundeverbot auf der Südseite quasi durch die Hintertür einzuführen. Frau Markl-Vieto und Senat sinnieren darüber, ob man Berufung einlegen soll. Nach wie vor ist der Focus allein auf die Hunde gerichtet, obwohl es vielfältige andere Probleme am Schlachtensee gibt, was auch die genannte Bürgerbefragung ergab.

Wir fordern hiermit alle verantwortlich politisch Handelnden auf, dieses Kindergartentheater nun endlich zu beenden und mit den Hundefreunden Berlins gemeinsam eine für alle verträgliche Lösung zu erarbeiten. Hier noch einmal unser... Kompromissvorschlag, vorbehaltlich der Entscheidung des Gerichts über die Klage der Erna-Graff-Stiftung:

1. Alle Badestellen rund um den Schlachtensee und die Krumme Lanke sowie die Liegewiese an der Krummen Lanke werden mit Zäunen vom Weg abgetrennt und mit Mülleimern und Toilettenhäuschen in erreichbarer Nähe ausgestattet. Somit ist ein ungestörtes Baden im Sommer gewährleistet, und es wird der zunehmenden Vermüllung und Verschmutzung der Uferbereiche durch Badende entgegengewirkt.

2. Vom 15.5. bis zum 15.9. eines jeden Jahres herrscht rund um die beiden Seen Leinenzwang; es wird am Ende der Seen je 1 Badestelle für Hunde freigegeben.

3. Vom 15.9. bis zum 15.5. dürfen die Hunde auf der Forstseite frei laufen, sofern sie nicht von gewerblichen Diensten ausgeführt werden. Hundeausführdienste sind gehalten, im Wald im oberen nördlichen Bereich spazieren zu gehen.

4. Alle Besucher werden durch freundliche Hinweistafeln auf die Neuordnung hingewiesen und um eine Haltung gegenseitigen Respekts und höfliche Rücksichtnahme gebeten.

Durch die „Regelung“ von Frau Markl-Vieto und die anschließenden gewalttätigen Übergriffe auf Hundehalterinnen und Hundehalter ist ein tiefer Riss zwischen Bürgern und Politikern und auch zwischen den Anwohnern am Schlachtensee untereinander entstanden. Das Klima ist vergiftet. Wir fordern alle Politiker und Beteiligten auf, nun endlich auf eine Befriedung hinzuarbeiten.

Es grüßt Sie freundlich Ihre „Berliner Schnauze“, Bürgerinitiative und Interessenvertretung der Berliner Hundefreunde, Mitglied im Hundenetzwerk Berlin.

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