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Nichts ging mehr hinter diesem Bus der Linie 114 für Dutzende Autofahrer wegen eines einzigen schlecht eingeparkten Autos

© Raack

Querparker blockiert Bus: Eine Stunde warten wegen 30 Zentimetern

Nichts ging mehr hinter einem Bus der Linie 114 in Wannsee: Das Heck eines geparkten Audi ragte zu weit in die Straße. Eine Stunde waren deshalb Dutzende Fahrzeuge blockiert.

Die Straße Am Großen Wannsee ist eine schmale Einbahnstraße, meist auf beiden Seiten zugeparkt. Gerade am Wochenende zwängen sich bei schönem Wetter viele Fahrzeuge durch dieses Nadelöhr. Auch am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr schiebt sich eine Schlange Autos hinter dem Bus 114 durch die Straße; kurz vor der Liebermann Villa geht nichts mehr. Der Grund: Ein Audi mit Wiesbadener Kennzeichen hat auf der linken Straßenseite so schlampig geparkt, dass sein Heck in die Straße ragt - und der Bus nicht durch kommt.

Der Busfahrer ist ausgestiegen, um mit den Blicken abzumessen, wie viel Platz der Bus hätte; Passanten sind stehen geblieben, Autofahrer aus der Schlange kommen nach vorne gelaufen, um nachzusehen. „Das passiert ganz schön oft, bestimmt einmal im Monat“, sagt der Busfahrer trocken. "Immer wenn die Yachtclubs hier eine Feier veranstalten, parken die Leute wie verrückt. Die Reisebusse vorne am Haus der Wannsee-Konferenz parken dagegen immer ordentlich", er zeigt auf einen weißen Reisebus weiter vorne, etwa auf der Höhe des Hauses der Wannsee-Konferenz. Es geht also auch anders. Aber hier komm' ich auf keinen Fall vorbei."

Das Ziel der meisten Autofahrer an diesem Sonntag Nachmittag in der Straße am Großen Wannsee war wohl der Wannsee, hier von der Löwenstatue aus gesehen
Das Ziel der meisten Autofahrer an diesem Sonntag Nachmittag in der Straße am Großen Wannsee war wohl der Wannsee, hier von der Löwenstatue aus gesehen

© Raack

Eine Passantin, die offenbar in der Nähe wohnt, schüttelt den Kopf: „Das passiert hier ständig, Die Leute sind einfach rücksichtslos.“ Gerade hätten schon vier Männer versucht, den Audi hochzuheben, sagt sie, um ihn ein wenig zu versetzen - leider ohne Erfolg. Dabei fehlen geschätzt nur 20 bis 30 Zentimeter und der Bus käme durch, der Weg wäre frei.

Aber so muss es die Staatsgewalt regeln: Zwei Polizeibeamte treffen nach 10 Minuten ein, abgeschleppt ist der Wagen erst kurz vor 15 Uhr. 

Endlich freie Fahrt: Um 15Uhr kann der 114er Bus weiterfahren. Im Hintergrund rechts sieht man noch den Abschleppdienst die Straße Zum Heckeshorn entlang fahren
Endlich freie Fahrt: Um 15Uhr kann der 114er Bus weiterfahren. Im Hintergrund rechts sieht man noch den Abschleppdienst die Straße Zum Heckeshorn entlang fahren

© Maike Raack

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