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Berlin: BFC Dynamo: Rot-Weinrot bei Mielkes Lieblingsklub

Sie passt genau ins Konzept: Karin Seidel- Kalmutzki ist die neue Präsidentin des Fußballvereins BFC Dynamo. Die 40-Jährige soll jetzt den Aufbruch des einstigen Lieblingsklubs Erich Mielkes symbolisieren.

Sie passt genau ins Konzept: Karin Seidel- Kalmutzki ist die neue Präsidentin des Fußballvereins BFC Dynamo. Die 40-Jährige soll jetzt den Aufbruch des einstigen Lieblingsklubs Erich Mielkes symbolisieren. Die Argumente ihrer Befürworter: Sie ist eine, die mit den vergangenen Querelen nichts zu tun hat und noch dazu sportpolitische Sprecherin der SPD im Abgeordnetenhaus ist. "Ich habe nicht lange gezögert, als man mir die Funktion anbot", sagt die frisch gekürte Präsidentin. Schließlich ist es für sie kein "völliges Neuland". Sie arbeitete bereits im Wirtschaftsrat des Vereins mit und stellte schon mehrere Turniere der Jugendmannschaften mit auf die Beine. Auch ihr Sohn trainierte einst in einer der insgesamt 16 Nachwuchsgruppen. Dass sie nun erstmals in Berlin ein bislang ausschließlich Männern vorbehaltenes Amt übernimmt, macht sie schon ein wenig stolz. Aber sie rechnet auch damit, besonders beobachtet zu werden. "Frauen wird oft weniger zugetraut", sagt sie lächelnd. Allerdings hat sie damit kein Problem. Sie sei jemand, der nach vorn schaut und schrittweise die gesteckten Ziele abarbeitet. Mit Blick auf das eher negative Image der "Weinroten" braucht sie auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen. Negative Schlagzeilen machte der Club vor allem Anfang der 90er Jahre, als bei den Spielen häufig Hooligans Krawalle provozierten. Mit Unverständnis reagierte die Öffentlichkeit auch auf den alten Namen, den der Club seit kurzem wieder führt. Für viele trägt der Verein dadurch nach wie vor ein Stasi-Erbe nach außen. Karin Seidel-Kalmutzki kann die Kritik nicht verstehen. "Wir sind ein anerkannter Club mit mehr als 700 Mitgliedern und machen eine gute Arbeit, vor allem auch im Jugendbereich", betont sie. Darauf möchte sie ihre Kräfte auch in den nächsten zwei Jahren konzentrieren. Mit den "älteren" Kickern will sie den Aufstieg in die dritte Liga schaffen. Ihren Fan-Schal will sie zu den Spielen nun nicht mehr mitnehmen. "Ich will als Präsidentin ja nicht albern wirken."

bey

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