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Berlin: BI Stuttgarter Platz: Runder Tisch als Auslaufmodell - Bürgerinitiative erwägt, die Treffen aufzugeben

Die Bürgerinitiative Stuttgarter Platz will den auf ihren Wunsch hin organisierten "Runden Tisch" zu den geplanten Um- und Neubauten verlassen, falls das Gremium nicht umorganisiert wird. Sprecherin Nadia Rouhani beklagte am Rande des zweiten Treffens am Dienstagabend, die Initiative erhalte wichtige Informationen zu spät oder gar nicht.

Die Bürgerinitiative Stuttgarter Platz will den auf ihren Wunsch hin organisierten "Runden Tisch" zu den geplanten Um- und Neubauten verlassen, falls das Gremium nicht umorganisiert wird. Sprecherin Nadia Rouhani beklagte am Rande des zweiten Treffens am Dienstagabend, die Initiative erhalte wichtige Informationen zu spät oder gar nicht. Zudem sei der Moderator als früherer Preisrichter des Planungswettbewerbs befangen.

Ferner seien "keine ernsthaften Bemühungen" der Firma Trigon erkennbar, bei ihrem Projekt mit einem 19-stöckigen Hotel und einer Ladenzeile "allgemeine städtische Interessen" zu berücksichtigen. Diese und andere Kritikpunkte stehen auch in einem Brief ans Bezirksamt.

Thema der Sitzung, die mit rund 40 Teilnehmern im Rathaus stattfand, war die geplante Verlagerung des S-Bahnhofs Charlottenburg zur Wilmersdorfer Straße hin. Zugleich ist ein Ausbau auf vier Gleise und zwei Bahnsteige geplant. Nun wurde bekannt, dass die Bahn ihre allseits ungeliebte Brücke über der Wilmersdorfer Straße um acht Meter verbreitern will. Eine Ansiedlung von Läden darunter nannte Thomas Müller von der Bahn-Planungsgesellschaft DB Knoten Berlin "technisch unmöglich". CDU-Fraktionschef Klaus-Dieter Gröhler betonte dagegen, der Bezirk wolle "die Trennung der Wilmersdorfer Straße möglichst aufheben". Und erst vor acht Wochen habe sich Müllers Chef noch für Läden unter der Brücke ausgesprochen, hielt er dem Planer vor.

Ein Vertreter der Senatsverkehrsverwaltung stellte eine neue Prognose für den Bahnhof Charlottenburg vor: Die Zahl der ein- und aussteigenden Fahrgäste werde mittelfristig von etwa 30 000 pro Tag auf 47 700 steigen.

Anders als früher stellte die Bürgerinitiative den Sinn der Bahnhofsverlagerung generell in Frage. Nadia Rouhani meinte, das Umsteigen zwischen S- und U-Bahn könne auch durch eine Verlängerung des Bahnsteigs und einen neuen Zugang erleichtert werden. Die Distanz zum U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße wäre nur um 50 Meter größer als bei der jetzigen Planung. Die Anwohner kritisierten auch Lärmschutzwände. Die zwei Meter hohen Wände sollen laut Bahnplaner Müller "von der Krummen Straße bis fast zum Westkreuz" reichen.

In zwei Wochen will das Bezirksamt den nächsten "Runden Tisch" zum Thema Einzelhandel einberufen.

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