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Berlin: Big Mecker

McDonald’s will ein Schnellrestaurant im Kreuzberger Wrangelkiez bauen – begleitet von heftigem Protest. Ein Pro & Contra

Am Hermannplatz in Neukölln gibt es eins, am Frankfurter Tor in Friedrichshain und am Alexanderplatz auch. Auf der Karl-Marx-Straße in Neukölln sind es sogar drei. Kreuzberg ist umzingelt von McDonald’s-Restaurants, und vielleicht reagieren einige Kreuzberger deshalb so heftig. Denn seit klar ist, dass das Fast-Food-Unternehmen eine Filiale mit rund 100 Plätzen in der Wrangelstraße bauen wird, brodelt es im Kiez. Auf einer Hauswand steht dort: „Mc Dreck muss weg“. Aktivisten kündigen an, dass McDonald’s in SO 36 nicht lange stehen werde.

Neben dem militanten Widerstand gibt es mittlerweile auch eine Bürgerinitiative. Eine der Initiatorinnen, die 29-jährige Sarah Miller, argumentiert mit „Verantwortung“: „Es gibt drei Schulen in unmittelbarer Nachbarschaft, man muss die Kinder davor schützen, Fast Food zu essen.“ Miller glaubt, dass der Konzern in Kreuzberg baue, weil der Kiez arm sei. „Viele Jugendliche haben nicht gelernt, wie man sich gesund ernährt“, sagt sie. Die Initiative argumentiert außerdem, dass McDonald’s viele kleine Restaurantbetreiber im Kiez verdrängen würde. Sie befürchtet mehr Müll auf den Straßen und mehr Autoverkehr. Denn McDonald’s will einen Drive Thru bauen, durch den täglich mehr als tausend Autos rollen könnten. Unterstützt wird die Bürgerinitiative vom Kreuzberger Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele. Am Freitag traf sich Miller mit Vertretern von McDonald’s im Büro des Grünen-Politikers. Das Gespräch verlief ohne Ergebnisse.

McDonald’s wirbt mit neuen Arbeitsplätzen für Kreuzberg. „Wir schaffen 35 Stellen und drei Ausbildungsplätze“, sagt Matthias Mehlen, stellvertretender Sprecher. „Und wir zahlen über Tarif.“ Mehlen verspricht, dass die Mitarbeiter darauf achten werden, dass im Umfeld kein Müll herumliege. Den Widerstand wird das wohl nicht besänftigen. (mit A.G.)

Was meinen Sie? Soll es eine McDonald’s-Filiale in Kreuzberg geben? Rufen Sie am heutigen Sonntag zwischen 8 und 23 Uhr an. Wenn Sie dafür sind, wählen Sie 0137-20 33 33 - 1. Sind Sie dagegen, wählen Sie 0137-20 33 33 - 2 (14 Cent pro Anruf). Das Ergebnis veröffentlichen wir am Dienstag.

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