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Wer beim Autofahren mit dem Handy am Ohr telefoniert, fährt laut Studien so riskant wie ein Betrunkener.

© picture alliance / dpa

Bilanz der Polizeikontrolle: 2300 Handysünder und Autofahrer ohne Gurt gestoppt

Nach ihrer Schwerpunktkontrolle stellt die Polizei fest: Viele Verkehrsteilnehmer riskieren Unfälle - und manche das Leben ihrer Kinder.

Die Kontrolle war angekündigt – und offensichtlich dringend notwendig: Mehr als 2300 Verstöße gegen Gurtpflicht und Handyverbot am Steuer hat die Berliner Polizei während ihrer Schwerpunktaktion von Montag bis Mittwoch festgestellt.

1189 Fahrzeuginsassen waren laut Polizei nicht angeschnallt. In 23 Fällen waren Kinder im Auto nicht korrekt und in 62 Fällen überhaupt nicht gesichert. Diese Bilanz zeige, „wie leichtsinnig viele Fahrzeugführer schwere eigene und fremde Verletzungen in Kauf nehmen, weil sie nicht bereit sind, sich während der Fahrt anzuschnallen und mitfahrende Kinder vorschriftsmäßig zu sichern“, teilte die Polizei am Freitag mit.

269 Kontrollstellen an drei Tagen

Bei den Kontrollen wurden außerdem 1569 Verstöße gegen das Handyverbot im Straßenverkehr festgestellt; unter den Erwischten waren 101 Radfahrer. Offensichtlich verdrängten viele Verkehrsteilnehmer das damit verbundene hohe Unfallrisiko, hieß es. Nach Angaben der Polizei entspricht die Ablenkung durch ein Handytelefonat am Steuer etwa der Wirkung von 0,8 Promille Alkohol. Hinzu kommt die Ablenkung durchs Display: Selbst wer nur eine Sekunde lang aufs Handy schaut, legt fast 14 Meter im Blindflug zurück – genug, um jemanden totzufahren oder selbst schwer zu verunglücken.

60 Euro Strafe

Als verbotswidrige „Benutzung“ des Handys gilt grob gesagt alles, wozu das Gerät in die Hand genommen und irgendeine Taste oder der Bildschirm berührt werden müssen. Studien ergaben, dass das Risiko für Fahrfehler bei Autofahrern mit Handy am Ohr sich etwa verfünfzehnfacht. Wer (legal) mit Freisprecheinrichtung telefoniert, erhöht das Risiko immer noch aufs Sechsfache.

Bei ihrer Schwerpunktaktion hat die Polizei an 269 festen Orten sowie mit „einer Vielzahl teils ziviler Streifen“ kontrolliert. Wer als Fahrer das Handy benutzt oder Kinder nicht anschnallt und erwischt wird, muss jeweils 60 Euro zahlen und kassiert einen Punkt in Flensburg. Für Radfahrer werden bei Handynutzung 25 Euro fällig.

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