zum Hauptinhalt
grips

© Spiekermann-Klaas

Bildung: Eltern kämpfen um Grips-Schule

Eine Initiative will die Schließung der Grips-Schule in Tiergarten verhindern. Die französische Botschaft möchte in dem Backsteingebäude in der Kurfürstenstraße ihre Auslandsschule "Collège Voltaire“ unterbringen, die bislang in Wittenau ansässig ist.

Barbara Diekmann wollte eigentlich umziehen, weg aus Tiergarten-Süd und dem sozialschwachen Umfeld. Dass die Ökotrophologin noch hier wohnt, liegt an ihrer 11-jährigen Tochter. Oder besser: An der Grips-Grundschule, wo ihre Tochter in die 5. Klasse geht. „Die Schule hat ein erstklassiges Angebot für Eltern, denen die Bildung ihrer Kinder wichtig ist“, sagt Diekmann. Sie und rund fünfzig andere Mütter und Väter versuchen nun die Schule zu retten, die gerade von der Schließung bedroht ist.

Die französische Botschaft möchte im Backsteingebäude der Grips-Schule in der Kurfürstenstraße ihre Auslandsschule „Collège Voltaire“ unterbringen, die bislang in Wittenau ansässig ist. Angefragt hatten die Diplomaten bereits 2007, doch erst nachdem vergangene Woche fünf Elternvertreter in die Schulausschusssitzung marschierten und nun massiv gegen den Einzug der Franzosen mobilisieren, hat sich der Konflikt zugespitzt.

Dabei geht es auch um die nur wenige Straßenzüge entfernte Fritzlar-Homberg-Grundschule. Noch müsse geprüft werden, ob der Bezirk Tiergarten Süd auf Dauer zwei Grundschulen braucht. „Eine Möglichkeit ist eine Fusion der beiden Schulen“, sagt die Bildungsstadträtin Dagmar Hänisch (SPD). Eine andere sei, einen Klassenzug an der Grips-Schule zu erhalten und die Franzosen einziehen zu lassen. Doch dazu habe sich weder der Senat noch die Botschaft geäußert. „Bislang ist noch alles offen“, sagt Hänisch.

Bei einem Treffen an der Grips-Schule am Mittwochabend haben die Eltern dafür kein Verständnis. „Mein Sohn ist ein Integrationskind“, sagt etwa Amina Hamid. Sie sei wegen seiner Behinderung auf Anraten von Schulpsychologen hergezogen. Die Schule hat ein spezielles Profil: Sie bietet Leseförderung, jahrgangsübergreifende Klassen und Französischunterricht an. Die engagierten Eltern sind sich daher einig: Sie wollen die Schule mit rund 280 Schülern behalten. Und zwar so, wie sie ist.

Ferda Ataman

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false