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Berlin: Billiger Strom für über 50 000 Haushalte

Die Berliner Strompreise brechen vermutlich auf breiter Front ein, denn Zehntausende von Privathaushalten werden jetzt in den Genuss niedrigerer Strompreise kommen. Während der Dachverband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) noch mit der Bewag über günstige Tarife verhandelt, prescht die Ende 1998 privatisierte Gehag vor: Das 1924 als Gemeinnützige Heimstätten Spar- und Aktienbaugesellschaft gegründete Unternehmen wird als erste Berliner Wohnungsbaugesellschaft ihren fast 50 000 Haushalten einen um um rund 25 Prozent billigeren Strom anbieten.

Die Berliner Strompreise brechen vermutlich auf breiter Front ein, denn Zehntausende von Privathaushalten werden jetzt in den Genuss niedrigerer Strompreise kommen. Während der Dachverband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU) noch mit der Bewag über günstige Tarife verhandelt, prescht die Ende 1998 privatisierte Gehag vor: Das 1924 als Gemeinnützige Heimstätten Spar- und Aktienbaugesellschaft gegründete Unternehmen wird als erste Berliner Wohnungsbaugesellschaft ihren fast 50 000 Haushalten einen um um rund 25 Prozent billigeren Strom anbieten. Mit dem Berliner Unternehmen Ampere AG wolle man die Vorteile des liberalisierten Strommarktes jetzt erstmals für Privatkunden umsetzen, teilte der Vorstandsvorsitzende der Gehag, Heinz-Viktor Simon, am Dienstag mit. Als erste wurden gestern 2000 Mieter in der Gropiusstadt über das Angebot informiert.

Um den Haushalten zu den günstigsten Strompreisen zu verhelfen, nutze man die Schlagkraft eines Einkaufpools. Mieter müssten sich nicht durch die unüberschaubare Flut von komplizierten und scheinbar günstigen Angeboten kämpfen; andererseits könne die Gehag mit der gebündelten Stromnachfrage Mengenrabatte aushandeln. "Diese Rabatte gehen weit über die Preissenkungen hinaus, die derzeit von der Bewag angeboten werden", hieß es im Schreiben an die Mieter. Sollte die Bewag unerwartet doch ein preiswerteres Angebot machen, könnten die Mieter die geschlossene Vereinbarung wieder kündigen.

Mieter müssen nur eine Vollmacht und eine Nachtragsvereinbarung unterzeichnen. Wer nicht will, lässt alles beim Alten. Die Gehag spart bereits seit Juli als Ampere-Kunde mit Energie von der Dortmunder VEW etwa 27 Prozent der Allgemeinstromkosten, also des Hausstroms - etwa für Aufzüge und das Licht in Treppenhäusern. Dies entlastet die Betriebskostenabrechnung. "Mit der gebündelten Einkaufsmacht von mehreren Zehntausend Mietervollmachten wird die Ampere AG einen Stromlieferanten finden, der für diesen virtuellen Großkunden die besten Konditionen bietet", sagte Ampere-Vorstand Claus Rottenbacher.

Die anderen großen Wohnungsbaugesellschaften und die Bewag hielten sich gestern mit Stellungnahmen zurück. Von der GSW hieß es nur, man erhoffe demnächst den Durchbruch. Christa Fluhr vom BBU, dessen 135 Mitglieder in Berlin rund 800 000 Wohnungen verwalten, bestätigte, dass ein Arbeitskreis mit der Bewag verhandelt und ein Rahmenvertrag über Hausstrom fast unterschriftsreif ist. Der Vertrag werde den Unternehmen zur Entscheidung zugeschickt. Man wolle gleiche Bedingungen für große und kleine Gesellschaften. Über die Preise sei Vertraulichkeit vereinbart worden.

Christian van Lessen

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