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Berlin: Bis 2015 soll der Hafen umgebaut sein

S-Bahn-Pläne könnten Projekt aber verzögern

Der Senat will den Humboldthafen am Hauptbahnhof zu einem exklusiven Stadtviertel machen. „Wir wollen eine hervorragende Architektur, die sich an internationalen Standards messen lässt“, sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher auf einer Informationsveranstaltung für potenzielle Investoren. Sie verlangte, dass die Bauherren Architektenwettbewerbe ausloben. Bei der Schaffung von Baurecht hinkt die Stadtentwicklungsverwaltung allerdings hinterher. Frühestens 2011/2012 könnten demnach auf dem letzten Baufeld die Arbeiten beginnen, 2015 das Hafenbecken umbaut sein.

Der Grund dafür liegt im Bau der S-Bahn-Linie 21, die, so die Zukunftspläne, einmal den Hauptbahnhof in einer Nord-Süd-Verbindung vom Potsdamer Platz aus anfahren soll. Für diese Baustelleneinrichtung sind einige Grundstücke am Humboldthafen vorgesehen. Der Verkauf durch den Liegenschaftsfonds und damit eine lukrative Einnahme für das Land Berlin verzögert sich. Die Verwaltung wird deshalb nach Paragraf 33 Baugesetzbuch genehmigen – das sind Bescheide, die erteilt werden, auch wenn das Baurecht noch nicht verbindlich festgesetzt ist. „Wir liefern, wenn Sie’s brauchen“, sagte Hilmar von Lojewski von der Stadtentwicklungsverwaltung.

Die Investoren konnte er damit nicht überzeugen. Auch nicht mit der Ankündigung, dass die Kosten für die Architektenwettbewerbe allein die Bauherren tragen sollen. Der Liegenschaftsfonds hatte das Thema bei den anstehenden Kaufvertragsverhandlungen außen vor lassen wollen. Jetzt sollen die Kosten in die Verträge eingepreist werden. Lojewski rechnet mit etwa 0,5 Prozent der gesamten Bausumme. Die werden die Investoren versuchen, bei den Verhandlungen wieder hereinzuholen. Über die ersten Grundstücke am Kapelleufer sollen die Gespräche im Herbst beginnen.

Darüber hinaus erklärten die Verwaltungsvertreter, dass im Becken des Humboldthafens ein Anleger geplant sei. Den könnten einerseits Wassertaxen ansteuern, andererseits Schiffe der Weißen Flotte. Außerdem bestehe Interesse von Museumsschiffen, die derzeit an der Wallstraße in Mitte ankern, in den Humboldthafen zurückzukehren.

Ephraim Gothe (SPD), Baustadtrat von Mitte, unterstrich das Ziel, sich „allergrößte Mühe“ zu geben, um „allergrößte Qualität“ zu erreichen. Für das Gebiet nördlich der Invalidenstraße, auf dem ehemaligen Güterbahnhof, kündigte er einen Masterplan an. Ein Baubeginn auf dieser riesigen Brache sei aber nicht absehbar.

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