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Berlin: Bis es quietscht

KFZ-GEWERBE: Berliner sparen am Auto

Die Berliner schauen auch beim Auto aufs Geld und fahren offenbar seltener in die Werkstatt: Sowohl Umsatz als auch Beschäftigtenzahl des Kraftfahrzeuggewerbes sind im ersten Quartal 2005 gesunken. Nach den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes hat das KfzGewerbe im ersten Halbjahr 3,3 Prozent weniger Umsatz erzielt als im ersten Vierteljahr 2004. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um rund 4,3 Prozent. Vor allem Vollzeitstellen fielen weg: Ihre Zahl sank um 5,1 Prozent. Die Zahl der Teilzeitstellen legte dagegen um 4,6 Prozent zu. Zum Kfz-Gewerbe zählen die Statistiker die Händler von Autos, Motorrädern und Zubehör sowie Werkstätten und Tankstellen (ohne Shopangebot).

„In Berlin haben wir etliche Jobs im Handel durch Unternehmenszusammenschlüsse verloren“, sagt Thomas Lundt, Obermeister der Berliner Kfz-Innung. „Die Arbeitgeber bevorzugen Teilzeitbeschäftigte, um den Kündigungsschutz zu umgehen und sich schneller an die jeweilige Marktsituation anpassen zu können.“ Reinigungskräfte seien früher oft fest angestellt gewesen, heute werde diese Aufgabe meist von 400-Euro-Jobbern erledigt. Auch Einsparungen in der Verwaltung hätten zu den sinkenden Beschäftigtenzahlen beigetragen. Der einst gefürchtete „Reparaturtourismus“ nach Polen treffe die Branche aber nicht. „Selbst in Grenznähe hat sich die Situation relativiert“, sagt Lundt.

Bei den Werkstätten nahm die Beschäftigung sowohl in Teil- als auch in Vollzeit ab. „Der Rückgang von Beschäftigten ist ein bundesweites Phänomen und nicht auf Berlin beschränkt“, sagt Helmut Hennecke, IG Metall Vorstand für das Ressort Handwerk. „Die Konjunktur lahmt, die Kunden investieren immer weniger Geld in den Kauf und die Wartung von Kraftfahrzeugen. Das führt zu Einsparungen, die Arbeitsplätze kosten“, so Hennecke. kat

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