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Immer der Nase nach. Es wird heiß in der Stadt, das bedeutet: viel trinken! Vor allem Gräserpollen können Probleme bereiten – ebenso wie Nacktschnecken.

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Bis zu 30 Grad in Berlin: Der Sommer ist da - eine Jacke ist überflüssig

Wer noch nicht draußen war: Ja, es ist auch schon morgens sehr warm. Die Sonne scheint, der Sommer ist da. Das freut nicht nur die Nacktschnecken. Doch gerade Senioren müssen auch aufpassen. Unser Ratgeber.

DIE AUSSICHTEN

Für Nacktschnecken brechen heute goldene Zeiten an. Die klebrigen Tierchen vermehren sich nämlich prächtig, wenn heiße Sommertemperaturen auf feuchte Tage folgen. Bis zum Sonntag soll es sonnig und sommerlich warm bleiben, unterbrochen höchstens von Schauern am Sonnabend. Aber man täusche sich nicht: Die für Donnerstag angekündigten 30 Grad Celsius sind im Mai nicht ungewöhnlich. „Nur 2006, 2010 und 2013 gab es in den letzten zehn Jahren im Mai keine 30 Grad“, zitiert Ines Kappler die Statistik des Deutschen Wetterdienstes: „Aber der Anstieg von 15 auf 30 Grad in vier Tagen ist rasant. Solche extremen Wetterentwicklungen haben vielleicht auch was mit dem Klimawandel zu tun.“

DER KREISLAUF

Ab 30 Grad wird ein Tag beim Deutschen Wetterdienst als „heiß“ eingestuft; dann gehen Hitzewarnungen etwa an Sporteinrichtungen, Kindergärten und Seniorenheime raus, zum ersten Mal in diesem Jahr. „Das Pflegepersonal achtet dann darauf, dass die Heimbewohner genug trinken und nicht zu lange draußen bleiben“, erzählt Kappler. Aber nicht nur Senioren, sondern allgemein Menschen mit Kreislaufproblemen sollten nicht gerade in der Mittagshitze joggen, sondern „lieber Siesta halten wie die Spanier“, rät Kappler. Dafür bieten sich die Berliner Seen an, die schon um die 15 Grad warm sind.

Augenjucken und verschnupfte Nasen. Für Allergiker bringt der Sommer nicht nur Gutes.
Augenjucken und verschnupfte Nasen. Für Allergiker bringt der Sommer nicht nur Gutes.

© picture alliance / dpa

DIE POLLEN

Die Nacktschnecken gedeihen auch deswegen hervorragend, weil die Pflanzen sprießen. Gerade Gräser recken ihre grünen Halme eifrig gen Himmel. Eigentlich eine schöne Sache, wären da nicht die Pollen. Lieschgras und Wiesenfuchsschwanz sind dabei besonders fleißig. Berliner, die auf Gräserpollen allergisch sind, werden daher selbst auf der schönsten Blumenwiese kein Sommerglück empfinden, wenn sie ihre Heuschnupfenmedikamente nicht nehmen. Karl-Christian Bergmann von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst empfiehlt eine antiallergische Tablette morgens und vielleicht noch eine zweite am Nachmittag.

DER GARTEN

Nach Senioren, Kreislaufschwachen und Allergikern trifft das schöne Wetter auch den Gärtner; er hat jetzt gut zu tun. „Die meisten Beet- und Balkonpflanzen sind an warmes Wetter angepasst“ – jedoch hätten sich eventuell die Wurzeln in den kalten Wochen nicht ausreichend ausgebildet, so dass Versorgungsengpässe entstehen könnten, warnt Thorsten Laute vom Botanischen Garten. Reichlich gießen ist angesagt. Aber Vorsicht: In der Mittagssonne können Wassertropfen auf den Blättern zu Brenngläsern werden. Auch der Temperaturunterschied zwischen einem 30 Grad heißen Blatt und fünf Grad kaltem Wasser tut Geranie, Begonie und Co. nicht gut. Wer seinen Pflanzen etwas Gutes tun will, sollte sie morgens und abends mit angewärmtem Wasser gießen. Außerdem gilt es, die Gartenpracht vor Nacktschnecken zu schützen. Mit denen ist bekanntlich bei diesen Temperaturen zu rechnen und sie fressen besonders gerne Jungpflanzen. Kalk um die Beete streuen und Igel, Kröten oder sogar Blindschleichen ansiedeln schafft Abhilfe.

Schleimiger Spaß. Nacktschnecken machen Gärtnern zu schaffen.
Schleimiger Spaß. Nacktschnecken machen Gärtnern zu schaffen.

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DIE TIERE

Die meisten Vogelarten habe ihre Mauser bereits hinter sich, und auch Ratten, Mäuse, Füchse tragen schon langes Sommerfell, so dass ihnen der Hitzeeinbruch nicht viel ausmachen wird. Die natürlichen Berliner Feinde der Nacktschnecken stehen also schon in den Startlöchern.

Philip Barnstorf

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