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Berlin: Bittersüße Lieder

Eine Erinnerung an jüdische Komponisten

Hits wie „Ein Freund, ein guter Freund“, „Irgendwo auf der Welt“, „Das gibts nur einmal“, „Veronica, der Lenz ist da“ oder „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ trällerte einst ganz Deutschland. Die Namen der Komponisten kannten nicht alle, ihre Schicksale noch weniger. Davon handelt ab heute ein Liederabend im RenaissanceTheater: „Ein Stück vom Himmel“.

Ein bittersüßes Stück Himmel ist es, erzählt es doch über verjagte und vertriebene jüdische Komponisten des Berlins der 20er und 30er Jahre. Friedrich Hollaender zählt dazu, Mischa Spoliansky, Walter Jurmann – und Werner Richard Heymann. 1933 emigrierte der gebürtige Königsberger, der in Berlin auch für Rosa Valettis „Cabaret Größenwahn“ und Trude Hesterbergs Kabarett „Die Wilde Bühne“ komponierte, nach Hollywood. Dort schrieb er unter anderen die Filmmusik für „Ninotschka“ mit Greta Garbo. In Deutschland hatte Heymann mit seinen Liedern zuvor Ufa-Filme wie „Die Drei von der Tankstelle“ und „Der Kongress tanzt“ zu Kassenschlagern gemacht. Die „Arisierung“ der deutschen Unterhaltungskultur machte damit Schluss. Von dieser Zäsur erzählt der Liederabend, dem das Heymann-Lied „Das muss ein Stück vom Himmel sein“ den Titel gab. Mitwirkende des durch Deutschland tourenden Programms sind unter anderen Imogen Kogge, Katja Riemann und Natalia Wörner. hema

Renaissance-Theater, bis 26. Mai, jeweils 20 Uhr (Kartentelefon: 312 42 02).

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