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Berlin: Blaubär und die rote Schleife

450 Freiwillige baten um Spenden für die Aids-Hilfe

„Hallo, eine kleine Spende?“ – „Nein, danke, ich hab’ schon“, lautet die häufigste Antwort in den Potsdamer Platz Arkaden. Doch Sybill Klotz, die Fraktionsvorsitzende der Berliner Grünen, lässt nicht locker. „Und, wo ist die rote Schleife?“, fragt sie freundlich, aber bestimmt nach. Schließlich ist sie nicht zum Spaß hier, sondern zum Geldsammeln für die Berliner AidsHilfe. Und wer spendet, bekommt dafür ein Schleifchen. So ist der Deal. Da wird sie ja nochmal nachfragen dürfen, findet Frau Klotz. Der eine oder andere geht dann stur an ihrer Sammelbüchse vorbei. Pah, überführt! Andere kramen die Aids-Schleife aus den Jackentaschen hervor, um zu beweisen, dass sie schon etwas in die Büchse geworfen haben.

Seit sechs Jahren organisiert die Berliner Aids-Hilfe jährlich vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember eine Spendensammelaktion. Gestern zogen 450 freiwillige Helfer in der ganzen Stadt aus, um die Berliner zum Spenden zu bewegen. Allerdings sitzt der Euro nicht ganz so locker. Rund 25 000 Euro sind in diesem Jahr nur zusammengekommen – im letzten Jahr waren es umgerechnet 50 000 Euro.

Die Potsdamer Platz Arkaden waren in getern in der Sammelhand der Berliner Prominenten. PDS-Politikerin Petra Pau, Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner, Schauspielerin Annabelle Mandeng, Visagist René Koch... Und natürlich Schauspieler Wolfgang Völz. Der engagiert sich schon seit über zehn Jahren für die Berliner Aids-Hilfe. Seine Ehefrau Roswitha macht auch mit. Gemeinsam marschieren sie auf die Passanten zu. „Bitte, ein Autogramm“, wünscht sich ein älterer Herr. „Gerne, aber nur gegen eine kleine Spende.“ Ein paar Meter weiter klimpern die Damen beim Kaffeekränzchen in der Eisdiele schon mit ihrem Kleingeld, als sich der Schauspieler nähert. „Wolfgang, da drüben“, macht ihn seine Frau auf die Spendenwilligen aufmerksam. Völz eilt. „Tach, die Damen, eine kleine Spende?“ Na, klar spenden sie. „Is’ ja für eine gute Sache, und den Herrn Völz kennen wir ja schon lange“, erklärt eine Frau aus der Runde. Auch der kleine Julius will Gutes tun. Wolfgang Völz sieht zwar nicht so aus wie Käpt’n Blaubär, aber die Stimme hat der Kleine trotzdem wiedererkannt. Und Blaubär gibt Julius gerne etwas. tabu

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