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Berlin: Blick auf den „Glatzenterror in Belgien“

Wie türkische Blätter über das Thema Rassismus gegenüber Türken berichten

Ein rassistisch motivierter Doppelmord in Antwerpen ist in den türkischen Zeitungen seit Freitag das große Thema. Ein 18-jähriger Belgier hatte am Donnerstag ein afrikanisches Kindermädchen und ein zweijähriges belgisches Mädchen erschossen und eine Türkin schwer verletzt (wir berichteten). „Glatzenterror: Zwei Tote“, stand zum Beispiel am Freitag über dem bebilderten Bericht der Tageszeitung Türkiye. Auf der ganzen Europa-Seite ging es an diesem Tag fast nur um das Thema Rassismus. Darunter stand in großen Buchstaben die Überschrift des eigentlichen Seitenaufmachers: „Die Rassisten (in Deutschland) ticken aus.“ Dabei berief sich die Zeitung auf eine Mitteilung des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin. Unter anderem hieß es darin, dass die politisch motivierte Kriminalität im rechten Spektrum insgesamt um 26,8 Prozent auf 15 914 Fälle gestiegen sei.

„Verhofstadt: Bewahrt bitte die Ruhe“, titelte die Zeitung dann am Sonnabend zu einem Aufruf des belgischen Premierministers, Guy Verhofstadt. „Stoppt endlich diese rassistische Gewalt“, zitierte die Zeitung am Sonntag auf ihrer Titelseite die Teilnehmer einer Trauerkundgebung in Antwerpen.

Auch die Hürriyet brachte dieses Thema auf der Titelseite: „Glatzenschock in Belgien: Rassist feuert auf Türkin“, hieß es in der Überschrift der dortigen Anrissmeldung am Sonnabend. Dazu zeigte die Zeitung ein Foto der Türkin und die belgische Fahne. Eine zweite Anrissmeldung, in dem es um eine angeblich ungerechtfertigte Polizeirazzia in einem türkischen Verein in Iserlohn ging, platzierte die Hürriyet genau darunter. „Sturm auf türkisches Lokal“, hieß es in der Überschrift. Dazu zeigte die Zeitung die deutsche Fahne.

Suzan Gülfirat

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