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Berlin: Blinde Opfer: Das Brillengestell als Objekt der Begierde

Diese Form, diese Farbe, diese Stärke! Im Treppenhaus des Weddinger Wohnhauses hatte den 27-Jährigen die Begierde überwältigt.

Diese Form, diese Farbe, diese Stärke! Im Treppenhaus des Weddinger Wohnhauses hatte den 27-Jährigen die Begierde überwältigt. Er musste sie haben, sofort, auch wenn sie einem Anderen gehörte. Also schlug der Mann zu, prügelte auf den 67-Jährigen ein und flüchtete mit dem Objekt seiner Begierde: einer Brille.

Weil seine Liebe vor allem seine Opfer blind machte, muss der "Brillen-Räuber" aus Prenzlauer Berg jetzt im Gefängnis auf seinen Prozess warten. Die Polizei wirft ihm vor, "eine Vielzahl" Brillenträger um ihre Sehhilfen gebracht zu haben. Der Mann zeigte sich geständig: Es habe ihn sexuell erregt, die gestohlenen Brillen aufzusetzen. Da der "Kick" aber nicht lange anhielt, musste er sich immer wieder neue Brillen ergaunern, hieß es bei der Polizei.

In seiner Wohnung fanden die Beamten etwa zehn Brillen. Die Ehefrau, die offenbar nichts von den Vorlieben ihres Mannes wusste, hatte zuvor schon einen Großteil der Gestelle weggeworfen. Der 27-Jährige erhielt inzwischen einen Haftbefehl wegen Raubes.

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