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Blogger vs. Beatrix: Re:publica statt Monarchin

Digitale Gesellschaft statt royale Gesellschaft: Unser Re:publica-Korrespondent Johannes Schneider wünscht sich mehr Publikum für wichtige Themen.

Vielleicht sollten wir uns endgültig davon verabschieden, von Relevanz als festem Wert reden zu wollen, so nach dem Motto: Das ist wichtig, und das nicht. Als sich die „New York Times“ kürzlich noch einmal des Themas Knut annahm, ließ der Autor eine Knut-Verehrerin am Knut-verwaisten Gehege im Berliner Zoo zu Wort kommen. Die verteidigte sich dort gegen den Vorwurf, Trauer um einen Bären sei geschmacklos angesichts von Japan und Libyen: „I’m grieving about a very special bear“, zitierte die amerikanische Zeitung die trauernde Berlinerin. Zu Deutsch: „Ich trauere eben um einen ganz besonderen Bären.“ Punkt. Aus.

In einer Zeit, wo besondere Bären tausendfaches Leid ausstechen, sollte man vielleicht aufhören, öffentliche Aufmerksamkeit für vermeintlich wichtige Dinge einzufordern. Darum sei es hier nur kurz einmal an prominenter Stelle mitgeteilt: Von heute an werden sich drei Tage lang Blogger und andere Netzaffine zur fünften Auflage der Netzwelt-Konferenz „re:publica“ in Friedrichstadtpalast und Kalkscheune treffen.

Sie werden über Themen diskutieren, die uns alle interessieren sollten: den Wert von Information, der Schutz von Freiheitsrechten, überhaupt: die Funktionsweisen einer entstehenden digitalen Gesellschaft. Man könnte durchaus sagen: Das Treffen der Blogger ist das wichtigste Ereignis in dieser Stadt in dieser Woche, der Besuch der internationalen Szene bei den deutschen Bloggern der wichtigste Besuch hier. Und damit zurück zu Königin Beatrix.

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