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Berlin: Bloß Berlin ist nicht dabei - aus Prinzip

Gerhard Schröder tut es, Wolfgang Thierse tut es, Roland Koch, Reinhard Höppner, Edmund Stoiber und Manfred Stolpe tun es auch - sie und noch viele andere gratulieren den jüdischen Gemeiden in Deutschland zum Neujahrsfest Rosch Hoschanna, das in in der kommenden Woche am 11. und 12.

Gerhard Schröder tut es, Wolfgang Thierse tut es, Roland Koch, Reinhard Höppner, Edmund Stoiber und Manfred Stolpe tun es auch - sie und noch viele andere gratulieren den jüdischen Gemeiden in Deutschland zum Neujahrsfest Rosch Hoschanna, das in in der kommenden Woche am 11. und 12. September gefeiert wird.

Traditionell gratulieren die Regierenden im Bund und die der Städte und Länder mit einer Anzeige in der vom Zentralrat der Juden in Deutschland zweiwöchig herausgegebene Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung (AJW). Heide Simonis, Erwin Teufel und Wolfgang Clement ließen sich diesmal gar mit einem Foto abbilden. Selbst Chemnitz, Karlsruhe oder Kassel entsandten Grußworte. Nur aus Berlin - der Stadt mit der größten jüdischen Gemeinde in Deutschland - war kein Wort in der jüngsten, von Segenswünschen prall gefüllten Ausgabe der Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung zu lesen.

Aber auch das hat Tradition. Alljährlich fehlt die Stadt im Reigen der Gratulanten - und zwar aus Prinzip. Denn die AJW druckt die Neujahrsanzeigen auch zum Behufe des Geldverdienens. Für eine Zeitung ist dies eigentlich kein ungewöhnliches Anliegen, dennoch ist aus der Senatskanzlei zu hören, dass man sich zwar ansonsten bester, ja "allerbester" Beziehungen zur hiesigen jüdischen Gemeinde erfreue, aber für Grußworte nicht zu bezahlen gewillt ist.

Nun gut, Prinzip ist Prinzip. Der Tagesspiegel jedenfalls wünscht allen seinen jüdischen Lesern jetzt schon "Schana Tova".

Alexander Pajevic

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