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Berlin: Bloß keine Freude am Fahren

Der Umbau in der Spandauer Vorstadt macht Motorisierten das Leben schwer, damit andere es leichter haben

Autofahrer sollen sich in der Spandauer Vorstadt künftig schon auf den ersten Metern bedrängt fühlen: So bekommt die vom Alex abgehende Memhardstraße – bisher die wichtigste Zufahrt – einen breiten Mittelstreifen, neben dem nur noch Platz für eine Spur plus Radweg Richtung Rosenthaler Straße bleibt. Wer weiter durch Münz und Weinmeisterstraße fährt, muss zwischen weit auf die Straße vorgezogenen Gehwegen den Fuß vom Gas nehmen. Ebenfalls schmaler wird die zurzeit noch stark befahrene Rosa-Luxemburg-Straße. Auch auf dem Platz vor der Volksbühne bekommen Fußgänger mehr Raum – und größere Chancen, unbeschadet die drei hier zusammentreffenden Straßen und die kreuzende Hirtenstraße zu überqueren.

Auch die südliche Zufahrt über den Hackeschen Markt bleibt zwar für Autos geöffnet, wird aber ebenfalls zu Gunsten der Fußgänger verengt. Auch ein Taxistand ist denkbar. Die zweimonatige probeweise Sperrung der südlichen Rosenthaler Straße im vergangenen Sommer hat die Planer offenbar nicht überzeugt – oder die Proteste von Anwohnern der Nachbarstraßen und von Gewerbetreibenden waren zu heftig.

Als Patent-Rezept in Zeiten knapper Kassen gelten den Planern „Gehweg-Vorstreckungen“: Fußgänger sollen an Kreuzungen freie Sicht haben, statt sich zwischen geparkten Autos zur Fahrbahn schlängeln zu müssen. Auch Kreuzungen können dann kaum noch zugeparkt werden. An der – künftig verkehrsberuhigten – Auguststraße sollen zudem Granitpoller die Gehwege freihalten und die Autofahrer bremsen. In der Tucholskystraße sollen die Poller außerdem neue Fahrradständer freihalten, damit niemand nach Gehör neben den Drahteseln einparken kann. obs

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