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Berlin: Blüten, Krempen und ein Krieger

Blumen aller Couleur machten gestern den Fleißigen Lieschen, Vergissmeinnicht und Margeriten im Britzer Schlosspark heftig Konkurrenz – auf den Kopfbedeckungen der weiblichen Gäste der diesjährigen Hutparty von Ulla Klingbeil. Die genoss es, nicht mehr gestresste Gastgeberin, sondern, wie berichtet, nur noch Schirmherrin der Wohltätigkeitsveranstaltung zu sein, die sie vor 23 Jahren daheim in Wannsee aus der Taufe gehoben hatte.

Blumen aller Couleur machten gestern den Fleißigen Lieschen, Vergissmeinnicht und Margeriten im Britzer Schlosspark heftig Konkurrenz – auf den Kopfbedeckungen der weiblichen Gäste der diesjährigen Hutparty von Ulla Klingbeil. Die genoss es, nicht mehr gestresste Gastgeberin, sondern, wie berichtet, nur noch Schirmherrin der Wohltätigkeitsveranstaltung zu sein, die sie vor 23 Jahren daheim in Wannsee aus der Taufe gehoben hatte. Gestern trug die stadtbekannte Besitzerin von über 150 Modellhüten weiße Chrysanthemen auf zartblauem Hutrand auf den romantischen Parkwegen spazieren, auf denen schon Sophie Charlotte, die Frau des Großen Kurfürsten, gelustwandelt sein soll. Auch etliche Besucher aus Paris spazierten durch das ehemalige Mustergut des preußischen Staatsministers Ewald Friedrich Graf von Hertzberg. Unter ihnen befand sich als Ehrengast Lord Michel AndersCavendish . Er ist Repräsentant des gespendeten noblen, aber leider zu warm kredenzten Hutparty-Getränks aus dem Champagner-Haus Ruinart .

Andere brachten nur ihre Namen von der Seine mit – die meisten kannte man an der Spree aber nicht. Von dem einstigen Revuestar Galia aus dem Pariser Cabaret Alcazar hatte vorher außer dem Friedrichstadtpalast-Intendanten Alexander Iljinski j noch kaum jemand gehört. Die Franzosen mag es wiederum trösten, dass auch nicht alle anwesenden Berliner Hutpartygäste den Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky kannten, der als Vorstand der Kulturstiftung Schloss Britz der Nutznießer des gestrigen Hutfestes war. Wenn von den für Speis und Trank, Kultur und Wohltätigkeit geforderten 200 Euro pro Person und Hut genug übrig bleibt, soll davon der lang ersehnte Historismus-Kronleuchter für den Festsaal des Schlösschens gekauft werden. Immerhin so um die 60 000 Euro kostet solch ein Glitzerding.

Wie es gestern aussah, wird es knapp werden, auch wenn Eventgastronom Hans-Peter Wodarz seine „Pomp-and-Duck“-Kostproben spendierte. Der Bildhauer Karsten Klingbeil spendierte auch etwas – einen nackten jungen Mann für das gestrige Geburtstagskind. Der Modemacher Harald Glööckler bekam von ihm eine Gipsskulptur. Titel: „Der Krieger“.hema

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