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Berlin: Blutige Tipps für Hartz-IV-Simulanten

Sie nennen sich „die Überflüssigen“, sind radikale Linke. Sie tragen rote Kapuzenpullis, weiße Masken und wollen „die Repression durch den Kapitalismus“, namentlich Hartz IV, bekämpfen: durch Arbeitsverweigerung in Form von kollektivem Krankfeiern.

Sie nennen sich „die Überflüssigen“, sind radikale Linke. Sie tragen rote Kapuzenpullis, weiße Masken und wollen „die Repression durch den Kapitalismus“, namentlich Hartz IV, bekämpfen: durch Arbeitsverweigerung in Form von kollektivem Krankfeiern. Gestern präsentierten die Maskenleute die Broschüre „Diagnose Kapitalismus – Therapie Pause. Medizinisches Wissen zur Überwindung von Arbeitszwang und Behördendrangsal“.

Neu ist die Idee nicht, sie stammt von 1980. Die Zeiten waren andere, das damalige Motto lustiger: „Lieber krank feiern als gesund schuften“. Die Tipps , wie man am besten eine Krankheit simuliert, sind weitgehend identisch. Beispiel Blasenentzündung: Da soll man einem Liter Urin einen Tropfen Blut zufügen, auf keinen Fall mehr. „Sonst fällst du auf!“ Staatsanwälte fanden das nicht lustig, ließen Heftchen beschlagnahmen und leiteten Verfahren ein. Das erklärt die gestrigen Masken. Die Broschüren in 2000erAuflage sollen jetzt in „linken Buchläden“ ausliegen. Aber linke Buchläden gibt’s nicht überall. Deshalb setzen die „Überflüssigen“ aufs Internet (www.krank-feiern.org), „damit wir auch die dörflichen Bereiche erreichen“. Übrigens: Die Zahl der Krankmeldungen nimmt seit Jahren ab. In Berlin und auch in den dörflichen Bereichen. sik

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