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Berlin: Blutkonserven werden knapp: Spender schauen lieber Fußball

Erna K. (Name geändert) sollte vor zwei Wochen operiert werden.

Von Sandra Dassler

Erna K. (Name geändert) sollte vor zwei Wochen operiert werden. Der Termin stand lange fest – es handelte sich um einen komplizierten Eingriff, bei dem sehr viel Blut gebraucht wurde. Doch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Berlin-Brandenburg konnte zunächst nicht die notwendigen Konserven bereitstellen. Schließlich wurden regelmäßige Spender telefonisch gebeten, Erna K. zu helfen. Es gelang, die Operation konnte stattfinden.

Dies ist kein Einzelfall. Denn das DRK sucht dringend Blutspender. „Wir haben in der vergangenen Woche sogar schon Operationen verschieben müssen, weil nicht genügend Konserven zur Verfügung standen“, sagt DRK-Sprecherin Annett Smolka. Zwar sei die Situation jedes Jahr im Frühsommer angespannt, aber wegen der Hitze in den letzten Tagen und der Fußball-WM kämen momentan nicht einmal jene Spender, auf die man sich immer verlassen konnte. Viele entschieden sich wohl dafür, Fußball zu schauen statt Blut zu spenden, vermutet man beim DRK. Die meisten Spender seien berufstätig und könnten nur die Abendtermine wahrnehmen, wenn die WM-Spiele laufen. Besonders in der Blutgruppe null seien die Reserven aufgebraucht. Natürlich könne man bei Notfällen auf andere Bundesländer zurückgreifen, aber auch die hätten viel weniger Spenden als sonst.

Das DRK versucht, mit Sonderterminen mehr Spenden zu erhalten. So kann am heutigen Sonnabend beispielsweise von 10 bis 15 Uhr auf der Trabrennbahn Karlshorst oder von 11 bis 14 Uhr 30 im Leibnitzgymnasium Potsdam gespendet werden. Weitere Termine erfährt man im Internet unter www.blutspende.de oder unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800 1194911.

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