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Berlin: Bombenattrappe: Urteil gegen Vater rechtskräftig

Fast drei Jahre nach dem Vorfall ist die Entscheidung nun rechtskräftig: Der Palästinenser Mohamed ElR., der seinen Kindern auf einer Demonstration Sprengstoffattrappen umgebunden hatte, ist zu einer Bewährungsstrafe von fünf Monaten verurteilt worden.

Fast drei Jahre nach dem Vorfall ist die Entscheidung nun rechtskräftig: Der Palästinenser Mohamed ElR., der seinen Kindern auf einer Demonstration Sprengstoffattrappen umgebunden hatte, ist zu einer Bewährungsstrafe von fünf Monaten verurteilt worden. Das Kammergericht hat die Revision des Mannes gestern als „offensichtlich unbegründet“ zurückgewiesen.

Das Bild ging um die Welt. Am 13. April 2002 hatte der 33-Jährige seine beiden Söhne und seine Tochter als Selbstmordattentäter verkleidet und mit ihnen am Rand einer israel-kritischen Demonstration für Pressefotos posiert. Viele sahen darin das Symbol eines neuen Fanatismus von in Deutschland lebenden Arabern. Politiker wie Innensenator Ehrhart Körting und Innenminister Otto Schily forderten „strengste Konsequenzen“. Doch Mohamed El-R. fühlte sich missverstanden. „Ein hilfloser Aufschrei“ sollte es sein, sagte der Palästinenser und trat den Weg durch die Instanzen an. Das Amtsgericht Tiergarten verurteilte ihn Ende 2002 zu einer fünfmonatigen Bewährungsstrafe. Das Landgericht kam im Mai 2004 zum Schluss, dass „der Angeklagte seine Kinder bewusst mit entsprechenden Symbolen eines Sprengstoffattentats ausgestattet“ habe, um so seine „Unterstützung und Haltung zur Tötung unbeteiligter Menschen zum Ausdruck zu bringen“. Es sei für ihn erkennbar gewesen, „dass sein Verhalten sich zur Störung des öffentlichen Friedens eignete“. Dieser Auffassung schloss sich das Kammergericht an. kf

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