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Berlin: Brand an Sportflugzeug bringt Senat auf Trab

Eine defekte oder nicht gelöste Bremse war die offensichtliche Ursache für den Brand eines Sportflugzeugs am Sonntag auf dem Flughafen Tempelhof. Der Pilot und seine drei Passagiere kamen mit dem Schrecken davon, am Flugzeug entstand Totalschaden.

Eine defekte oder nicht gelöste Bremse war die offensichtliche Ursache für den Brand eines Sportflugzeugs am Sonntag auf dem Flughafen Tempelhof. Der Pilot und seine drei Passagiere kamen mit dem Schrecken davon, am Flugzeug entstand Totalschaden.

Die zuständige Senatsverwaltung möchte den Flughafen für einmotorige Privatmaschinen sperren. Bereits vor einem Jahr war eine Beechcraft im Anflug abgestürzt. Am Sonntag wollte der Pilot, der seine Lizenz dem Vernehmen nach seit rund drei Jahren besitzt, mit der einmotorigen Piper Archer II in Richtung Ostsee fliegen. Er war bereits rund zweieinhalb Kilometer über das Flughafengelände zum Startbahnende an der Oderstraße gerollt, als Flammen aus den Reifen des Hauptfahrwerkes schlugen. Wie eine Zeugin berichtete, stand die Maschine längere Zeit stark qualmend auf dem Rollweg, bevor die Insassen aus dem Flugzeug flüchteten. Einer der Männer sei dann noch mehrfach zurückgegangen und habe Gepäckstücke aus der brennenden Maschine geholt. Ein nur etwa 100 Metern entfernt in einem Streifenwagen sitzender Polizist habe nicht eingegriffen. Durch Hitze und Flammen wurde die Aluminiumverkleidung an den Unterseiten beider Tragflächen zerstört. Darunter befinden sich die ebenfalls aus Blech gefertigten Tanks, die rund 180 Liter Flugbenzin fassen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte eine Explosion verhindert werden. Die Piper gehörte dem Hanseatischen Flieger-Club, mit acht Maschinen der größte Motorflugverein in Berlin. Für die 350 Mitgliedern gelten zusätzliche Sicherheitsauflagen wie ein jährlicher Checkflug, so Technik-Vorstand Werner Rothenbücher. Experten rätseln, wie das Blockieren der Bremsen vom Piloten über so lange Zeit unbemerkt bleiben konnte. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hat die Ermittlungen aufgenommen.

Am Himmelfahrtstag vor einem Jahr war eine Beechcraft nach einem Motorausfall in einen Neuköllner Hinterhof gestürzt und explodiert. Der Pilot und seine Ehefrau starben, Anwohner kamen nicht zu Schaden. Bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird gegenwärtig an einer Beschlussvorlage gearbeitet. Per Senatsbeschluss sollen die Berliner Vertreter im Aufsichtsrat der Flughafen-Holding beauftragt werden, sich dafür einzusetzen, dass Tempelhof für einmotorige Privatflugzeuge gesperrt wird. Der Deutsche Aero-Club und der Verband der Allgemeinen Luftfahrt lehnen dieses Ansinnen entschieden ab. Rainer W. During

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