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Berlin: Brandanschlag auf Neue Wache: Kein Hinweis auf die Täter

Unbekannte haben auf die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik, die Neue Wache Unter den Linden, einen Brandanschlag verübt. Wachpolizisten fanden gestern Morgen gegen 7 Uhr Reste eines ausgebrannten Brandsatzes aus Altpapier und einem Brandbeschleuniger.

Unbekannte haben auf die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik, die Neue Wache Unter den Linden, einen Brandanschlag verübt. Wachpolizisten fanden gestern Morgen gegen 7 Uhr Reste eines ausgebrannten Brandsatzes aus Altpapier und einem Brandbeschleuniger. Der oder die Täter hatten eine mit Papier voll gestopfte Tüte durch die Gitterstäbe des Eisentores am Mittelgang des Gebäudes gestopft und mit einer leicht entflammbaren Flüssigkeit übergossen. Wann das war, ist unklar. Der Brandsatz erlosch von selbst, hieß es.

Ein rechtsextremistischer Hintergrund der Tat wird nicht ausgeschlossen. Der polizeiliche Staatsschutz wurde in die Ermittlungen eingeschaltet. Der materielle Schaden sei zwar gering, allerdings gehe es hier mehr um den symbolischen Schaden an der Neuen Wache, sagte ein Polizeisprecher. Am Vormittag informierte sich Innensenator Ehrhart Körting am Tatort. Ein Bekennerschreiben oder politische Schmierereien am Tatort wurden nicht gefunden. Bis auf Rußspuren an einer Säule gab es keinen Schaden.

Der 1818 fertig gestellte Bau ist seit 1993 zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik und beherbergt in seinem Inneren eine trauernde Mutterfigur der Künstlerin Käthe Kollwitz. Die Stätte wird vom Deutschen Historischen Museum verwaltet und nur während der Öffnungszeiten 10 bis 18 Uhr von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht.

Nicht ausgeschlossen wird ein Zusammenhang mit der seit Wochen in Berlin registrierten Serie von Davidstern-Schmierereien. Am 12. November war auch die Neue Wache mit zwei Davidsternen beschmiert worden. Die Täter hatten dort allerdings Glitzerfarbe verwendet. Wie berichtet, geht der Staatsschutz bei diesen Taten mit bunter Farbe von Nachahmern aus. Für die ersten Taten ab Mitte Oktober hatten die Unbekannten regelmäßig weiße Farbe verwendet. Bei ihnen gehen die Ermittler von einem klar rechtsextremistischen Hintergrund aus, bei den Nachahmern ist dies nicht sicher. Vermutet wird, dass sie mit den Schmiereien nur in der Öffentlichkeit stehen wollen. Der sechszackige Davidstern, der heute als das Symbol des Judentums und des Volkes Israel gilt, wurde von den Nationalsozialisten zur Stigmatisierung von Juden missbraucht. Neonazis benutzen das Symbol heutzutage, um damit die Juden zu verhöhnen.

Die CDU forderte gestern erneut eine Videoüberwachung und verstärkten Schutz gefährdeter Objekte. Ha

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