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Gelandet. So früh wie nie wurde ein Storch in der Mark gesichtet. Foto: Patrick Pleul/dpa

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Brandenburg: Der erste Storch ist zurück

Er ist zurück und angeblich der erste Storch auf Brandenburgs Wiesen im neuen Jahr. Alles über "Kurtchen Rotschnabel", Ost- und Westzieher.

Ob es wirklich „Kurtchen Rotschnabel“ ist, wie er in Bad Freienwalde heißt, weiß niemand. Aber immerhin: Es ist der erste Storch in Brandenburg in diesem Jahr. Heißt es jedenfalls. Der Vogel wurde am Mittwoch gesichtet. Wie er über die grünen Wiesen im Oderbruch stolzierte, in die Lüfte abhob. So früh war er noch nie da, sagt die örtliche Biologin, Hannelore Kretke. Er sei auch schon mal Anfang Februar in Bad Freienwalde gelandet, meist aber erst Ende Februar, Anfang März. Sagt der Storchenexperte des Nabu Brandenburg, Bernd Ludwig.

Dann ist „Kurtchen“ vermutlich ein Westzieher – im Fachjargon. Also einer, der nach Spanien zieht, wo es auf den Müllkippen Nahrung gibt, und der wie viele andere und immer mehr im Winter in Bayern und Baden-Württemberg bleibt, neuerdings sogar in Niedersachsen. Die Winter sind immer milder, feucht ist es sowieso, da gibt es genügend Regenwürmer. „Westzieher vermehren sich besser, finden bessere Nahrungsbedingungen“, sagt Ludwig.

Seit 2014 hatten sie es nicht leicht in Brandenburg

Dann wäre „Kurtchen“ kein Ostzieher, wie sie sonst hier im Osten landen, die fürs Winterquartier den beschwerlichen Weg über den Bosporus in den Sudan und nach Tschad nehmen. Die haben nur Probleme, mehr Gefahren, werden geschossen, knallen gegen Stromleitungen.

Den Westziehern geht es besser. Mal sehen, ob sie es in Brandenburg aushalten. „Das letzte gute Storchenjahr war 2014“, sagt Nabu-Experte Ludwig. Dann war es zu trocken, 2017 zu feucht, da ist der Storchnachwuchs mit nassem Gefieder im Horst sogar erfroren. Dazu die Monokultur, riesige Felder mit Mais und Raps. Die leckeren Feldmäuse gebe es immer weniger. Gras- und Moorfrösche ebenso. Grüne Frösche, sagt Ludwig, mag der Storch nicht.

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