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© dpa-Zentralbild

Volkmar Schöneburg: "Es ist nicht alles Schwarz oder Weiß"

Mit seinen rechtswissenschaftlichen Aufsätzen, pointiert und zugespitzt, kam Volkmar Schöneburg in die Diskussion: Für Kritiker ist etwa seine Publikation zu den Mauerschützenprozessen ein theoretischer Unterbau für eine Verhamlosung der SED–Diktatur, des Grenzregimes, was er bestreitet.

„Es ist nicht alles Schwarz oder Weiß“. Dieser Leitspruch von Volkmar Schöneburg, dessen Nominierung als Linke-Justizminister weiter Kontroversen auslöst, steht auf seiner Homepage. Das ist eine Grundmaxime des 51-Jährigen, der Schubladen und Klischees hasst, der seit 2006 auf Vorschlag der Linken mit Zwei–Drittel–Mehrheit gewählter Verfassungsrichter in Brandenburg ist. Der ausgewiesene Strafverteidiger hatte nach dem Abitur zu DDR-Zeiten Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, wo er 1984 bis 1987 Forschungsstudent war, in der Fachrichtung Strafrecht/Kriminologie promovierte. Von 1987 bis 1990 war er bei der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. Dann wechselte er für zehn Jahre zurück an die Humboldt-Universität und arbeitete dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der juristischen Fakultät. 1996 erhielt Schöneburg seine Zulassung als Rechtsanwalt, anschließend bekam er ein Forschungsstipendium. Später arbeitete er als Rechtsanwalt mit dem Spezialgebiet Strafrecht und Strafvollzugsrecht. Schöneburg kommt aus einer „Juristen-Familie“. Sein Vater ist der frühere Verfassungsrichter Karl-Heinz Schöneburg, sein Bruder Matthias Schöneburg ist ebenfalls Strafverteidiger.

Mit seinen rechtswissenschaftlichen Aufsätzen, pointiert und zugespitzt, kam Volkmar Schöneburg schon länger in die Diskussion: Für Kritiker ist etwa seine Publikation zu den Mauerschützenprozessen, deren Verurteilung nach DDR-Recht er als rechtsstaatlich bedenklich kritisierte, ein theoretischer Unterbau für eine Verhamlosung der SED–Diktatur, des Grenzregimes, was er bestreitet. Schöneburg selbst betont, dass er den Missbrauch und die Beugung des Rechts durch die SED scharf gegeißelt hat, was ihm Kritik von Ex-DDR–Staatschef Egon Krenz und Stalinisten eingebracht habe. Der geschiedene, allein erziehende Vater eines Sohnes gilt als unorthodoxer Typ. Er ist leidenschaftlicher Freizeitsportler. Wie seine beiden Brüder und sein Sohn heute, war Volkmar Schöneburg seit jungen Jahren aktiver Judoka. thm

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