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"Save the children" steht mit Kerzen gestaltet auf dem Boden vor dem Brandenburger Tor.

© dpa

Brandenburger Tor: Save the Children gedenkt mit Mahnwache Kriegsopfern

Im vergangenen Monat starben in Aleppo mehr als 130 Kinder. Für sie haben am Dienstagabend Menschenrechtler vor dem Brandenburger Tor Kerzen angezündet und eine Mahnwache abgehalten.

Ein Papierkranz gegen den Wachs, eine Kerze für das Licht. Vor dem Brandenburger stehen 50 Leute um Teelichter, welche die Worte ergeben, "Save the Children". Die Hilfsorganisation hatte zu der Mahnwache geladen. Dabei soll jenen 533 Kindern gedacht werden, die im vergangenen Monat in Aleppo getötet oder schwer verletzt wurden. Denn am 18. September hatte die Luftwaffe von Präsident Baschar al-Assad wieder begonnen, die Stadt zu bombardieren.

Vor dem Brandenburger Tor kommen ein paar Jungs. In den Händen halten sie Tüten von H&M oder Zara. Einer liest dem anderen laut vor, was auf den Schildern steht, welche die Demonstranten hochhalten: "Stoppt den Krieg gegen Kinder! Waffenruhe für Aleppo!" Dann holt einer der Jungs sein Smartphone aus der Tasche, macht ein Foto und geht weiter.

Ein paar Meter weiter steht die Geschäftsführerin von Save the Children, Susanna Krüger. Sie sagt: "Wir wollen das Thema auf der Agenda halten." Deshalb finden Mahnwachen auch in New York, Toronto und Genf statt. Sie spüre eine gewisse Erlahmung und Ermüdung, wenn über den Syrien-Krieg gesprochen wurde.

Unterirdische Schulen

In der Stadt halten sich noch etwa 100.000 Kinder auf. Für einige von ihnen betrieb Save the Children unterirdische Schulen. Seit die Kampfflieger der syrischen Regierung bunkerbrechende Bomben auf Aleppo werfen, sind die Schulen geschlossen. "Es ist unerträglich", sagt Krüger. Dass der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu angekündigt hatte, am Dienstag acht Stunden lang die Waffen ruhen zu lassen, nennt sie nicht ausreichend. Verwundete könnten die Stadt nicht verlassen, Hilfsmittel nicht hinein gebracht werden.

Jeden Morgen würden die Hilfskonvois aufbrechen. Um sechs Uhr stehen sie dann an den Kontrollpunkten der UN. Durchgelassen werden sie nicht. Save the Children versuche dennoch, notwendige Dinge in die Stadt zu liefern, Decken und Wasser, sagt Krüger. Doch weiter darüber sprechen möchte sie nicht. Mitarbeiter von Partnerorganisation würden so gefährdet, erklärt sie und fordert eine längere Waffenpause. Sie sagt: "Wir wollen die Stimme der Kinder Syriens sein."

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